Mein „erster“ Schultag
Am Mittwoch gings an der Early Learning School los mit dem Deutschunterricht. Um 9 Uhr sollten Walther und ich dort sein. Zuerst wollten wir unsere Stundenpläne abholen…Naja am Ende mussten wir diesen erst einmal helfen zu schreiben, da es für die unteren Klassenstufe noch gar keinen gab. Anstatt der zuvor besprochenen Klassenstufe P6 unterrichten wir nun P2, P3, P5 und P6 im Fach Deutsch. Wir wurden in all unsere Klassen geführt vorgestellt und sogar bereits auf Deutsch begrüßt.
Vormittags begannen wir mit den zwei größeren Klassen unseren Unterricht im Freien. Wir lernten
„ Wie heißt du? Ich heiße…“ zu sagen, machten daraus ein paar kleine Rollenspiele und beendeten die Einheit mit dem all bekannten Simon says, jedoch auf Deutsch ;)
Als nächsten stand uns als „Teil“ der Lehrerschaft in der Mittagspause ein Lehrer Meeting bevor. Währenddessen brachten uns die Kinder das Mittagessen, auch wenn es sehr komisch war sich von den Kindern in gewisserweise bedienen zu lassen, hielt ich es für falsch diesem Brauch zu wiedersprechen und bedankte mich lieber ganz herzlich bei den Kindern. Dies hielten die anderen Lehrer für überflüssig. Zum Essen gabs wie jeden Tag an der Schule: Posho (Maisbrei ohne jeglichen Geschmack) mit Bohnen. Nachdem ich ca. 10 min auf Besteck wartete und langsam merkte, dass die anderen bereits zu essen begannen, merkte ich, dass mein Warten vergeblich war. Für was haben wir schließlich 10 gesunde Finger?
Das Meeting dauerte über 2 Stunden, geplant war nur eine halbe Stunde während der Pause, die Kinder mussten eben so lange draußen warten. Das Meeting war sehr anstrengend, ich verstand aufgrund der extremen Akzente gerade mal die Hälfte, die andere Hälfte musste ich mich bemühen meine immer schwerer werdenden Augen nicht zufallen zu lassen…
Anschließend machten wir noch Unterricht mit den Klassen P2+3, was aber wirklich eine große Herausforderung war, da die Kinder erst mal Disziplin lernen müssen und manche vorallem die Englische Sprache. Müde und erschöpft begab ich mich auf den Nachhauseweg.
Jetzt ist schon wieder Samstag und heute war ich wieder im Paradies:
Malayaka House :)
Dieses Haus hat einen Zauber auf sich, man betritt es und ist glücklich. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Kinder und auch Robert, der Leiter, diese Glücklichkeit und Harmonie ausstrahlen.
Am Vormittag war wieder basteln angesagt, da manche Kinder noch nicht mal richtig Papier schneiden können, trotz Altersklassen von bis zu 13 Jahren, ist dies dringend notwendig. Gemeinsames Aufräumen danach ist Pflicht, aber auch ganz selbstverständlich für die Kinder, da sie wirklich gut erzogen werden.
Zum Mittagessen gings in die Flat, wir Mädels haben uns an den Gasherd getraut ;) Es gab eine super leckere Gemüse- Reis- Pfanne mit frischen Zutaten vom Markt. Auch wenn wir mit Einkauf und allem dann erst um 15 Uhr zum Essen kamen, hats sich gelohnt und wir haben einiges an Geld gespart, denn nach unserem Kampala Shopping Trip gestern, spare ich jetzt besser für den restlichen Monat^^
Kampala- Green Shops
Das mit dem Shopping ist hier auch so eine Sache: Die Green Shops sind hier absolut Pflicht, aber wenn ich mir überlege, in Deutschland wäre ich nie auf die Idee gekommen Second Hand Klamotten zu kaufen… Es ist wirklich erstaunlich, die Kleidung in diesem Shops besteht nur aus Kleiderspenden aus Europa. Das erstaunlich ist, man findet dort wirklich alles von H&M über Esprit, Diesel bis hin zu Orginal Lacoste oder Prada Stücken. Zudem in bester Qualität. Jedes dieser Markenartikel wird zu Preisen von 1-5 € verkauft, denn hier kennt ja keiner „unsere“ Markenlabels.
Neuer Mitbewohner:
Darf ich vorstellen: Steven
Der wohl süßeste und coolste Hund (natürlich erst nach meiner Chilimausi) den ich kenne. Eine Bekannte des Hauses hier hat in auf der Straße gefunden und hatte zum Glück Mitleid und nahm ihn mit. Sie meinte ab heute haben wir einen neuen Beschützer. Sorry Askari, ab jetzt musst dir ein neues Haus suchen, das du nachts beschützen kannst!
Beach+ Rugby
Heute Nachmittag stand mit den Malayaka Kids wieder Safari (= Ausflug) auf dem Programm. 24 kleine Kinder auf dem Weg zu Fuß ins Abenteuer. Heute war das erste große Ziel: Strand! Ohne jegliche Angst vor Bilharziose rennen die kleinen Racker ins Wasser und das obwohl keines der Kinder schwimmen kann. Schon komisch Deutsche Eltern würden ihre Kinder nie ohne Schwimmerfahrung alleine in einen See mit hoher Würmer Gefahr lassen, doch hier ist dies normal. Irgendwie glaube ich langsam, dass nur wir Weißen diese Bilharziose bekommen können, denn der Strand+ der See ist voller Schwarzer, die sich regelmäßig im Wasser abkühlen und wir waren die einzigen Weißen weit und breit. Keine Angst ich war nicht im Wasser, den Gedanken, dass sich diese Würmer in meinem Körper ausbreiten gefällt mir noch nicht so ganz…
links: der kleine William; rechts: Lukas mein kleiner Liebling, der mir eine Blume schenkte :)
Nachdem die Kids an der Sonne getrocknet sind, denn Handtücher sind hier Luxusartikel, gings weiter zum Rugby Spiel. Für mich war es eine absolute Premiere. Vor einer Woche fragte mich Anne ob ich es mir nicht vorstellen könnte, in ihrem Rugby Team mitzuspielen und voreilig wie ich war, meinte ich: Klar warum denn nicht? Naja….seit ich heute die Aggressivität und Brutalität eines solchen Spieles live gesehen habe, bin ich mir sicher, dass dieser Sport NICHT mein Sport wird.
Auf der Fan Tribüne mache ich eindeutig eine bessere Figur, aber nur zusammen mit den Kids. Die hatten so eine Freude, innerhalb von 10 Minuten haben sie verstanden für welche Mannschaft sie sein sollen und wann es einen Punkt gibt. Ab diesem Moment waren sie mit Jubelrufen und Geschrei nicht mehr zu stoppen und unterhielten den gesamten Platz J