6 spannende Monate Afrika liegen hinter mir,

begleitet mich jetzt erneut für 2 Wochen zurück in die Perle Afrikas...


Samstag, 25. Juni 2011

Gedanken



Willy and me :)

Ich glaube es war kein Zufall, sondern eher sowas wie Schicksal oder Bestimmung, dass ich am Tag meiner Ankunft das Malayaka House gefunden habe. Es ist unvorstellbar aber ich fühle mich jeden Tag den ich länger hier bin immer wohler und wohler. Die Kinder wachsen mir immer mehr ans Herz und ich glaube ich auch ihnen. Denn selbst die, die mir anfangs wenig Beachtung schenkten und eher ruhiger waren, blühen jetzt richtig auf und wollen die ganzen Zeit spielen und rum albern.

Immer wieder kommt mir der Gedanke: Ist es vielleicht falsch jetzt gegen Ende meiner Zeit die Beziehung zu ihnen noch mehr zu vertiefen?! Um ehrlich zu sein ich weiß es selbst nicht. Ich weiß nur mir tut es genauso gut wie meinen Kids und allein deshalb kann es nicht wirklich falsch sein. Zudem weiß ich gewiss, dass ich in nicht allzu ferner Zukunft wieder komme. Denn der Gedanke erst in ein paar Jahren wieder zu Besuch zu kommen und zu merken, dass ich mich nicht mehr erkennen, gefällt mir ganz und gar nicht… Es sind dich meine kleinen Leiblingen geworden mit denen ich jetzt seit 5 Monaten jeden Tag verbringen. Ich sehe wie sie zur Schule fahren, wie sie mittags sich mit den Hausaufgaben quälen, sich waschen, wie sie essen und spielen und wie sie abends alle zusammen ins Bett geben und darauf warten von mir einen Gute Nacht Kiss zu bekommen.


Montag, 20. Juni 2011

SseSe IsLandS


Dieses Wochenende war Entspannung nach einer anstrengenden Schulwoche angesagt. Welcher Ort wäre besser dafür geeignet als die Ssese Inseln auf dem Lake Vitoria. Insgesamt gibt es 84 Inseln auf dem See. Wir haben uns für die Hauptinsel Kalangala entschieden.

Das Reiseteam diesmal bestand aus Jessy& Denise ( meine 2 neuen LieblingsMitbewohnerinnen), Lisa ( die sich erfolgreich selbst eingeladen hatte), Raul und seiner neuen Flamme Florence ( eine Uganderin von der wir bis zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts wussten) und mir.
 Drei Stunden braucht die Fähre bis wir an einem weißen Sandstrand anlegten. Ich kann auch sagen es ist Karibik Feeling pur!
Wir gingen, wie alle Freiwilligen zuvor, in das HORNBILL CAMP. Geleitet von DIGGER. Einem dt. Kiffer aus Hippie Zeiten, immer in Begleitung seiner schwarzen Riesen Dogge, ohne Fell auf dem Rücken. Das Camp war ganz cool: Bunte Hütte, Blick auf den Strand, doch Preis- Leistung stimmte überhaupt nicht mit unserer Vorstellung überein. So beschlossen wir bei Sonnenuntergang einen Spaziergang am Strand zu machen und besichtigten weitere Hotelanlagen. Zu unserer Überraschung waren viele davon preislich gerade einmal 3-4 € teurer, dafür aber um Welten schöner, sauberer und größer. Also beschlossen wir der Volontärtradition zu trotzen und sind am nächsten Morgen umgezogen. Dem Digger passte das natürlich überhaupt nicht, aber das ist ja zum Glück nicht mein Problem J

Am 2. Tag machten wir eine kleine Inseltour. Erst besuchten wir das kleine Fischerdorf, dann bestaunten wir den kleinen Anteil Regenwald mit seiner traumhaften Flora& Fauna und am Ende machten wir noch die restlichen Einkäufe in der Hauptstadt der Insel.
Nachmittags hatten wir ursprünglich vor Bikinis anzuziehen und am Strand in der Sonne zu brutzeln. Doch das liebe Wetter meinte wohl wir haben unsere Teller nicht leer genug gegessen und so fing es pünktlich zur Mittagszeit an zu Regnen und Gewittern.
Wenigstens hörte es gegen Abend auf und wir veranstalteten eine schöne Beachparty bei Sonnenuntergang und mit BBQ J

Ja an diesem Tag schaute ich auch in meinen Kalender und stellte fest:
Heute in 1 Monat heißt es GOODBYE Uganda, welcome back Germany… Die Gefühle dazu sind immernoch sehr gemischt. Bin mal gespannt wie es sich weiter entwickelt. Jetzt bekomme ich aber erst noch in 5 Tagen Besuch von meinen Liebsten und zeige ihnen für 2 Wochen Uganda, gehe mit ihnen auf Safari und verwöhne sie so gut ich kann J

Sonntag, 12. Juni 2011

Ein Gottesdienst, der im Gedächtnis bleibt…


Heute Morgen haben Jessy und ich spontan beschlossen 2 der älteren Mädels in ihre Kirche zu begleiten. Ich wollte schon lange einmal mit um mir mein eigenes Bild von einem Gottesdienst in Uganda zu machen. Mir war klar, dass es anders sein wird. Doch so extrem hätte ich es mir nicht vorgestellt:
Das Gebäude besteht aus ein paar dünnen Holzpfeilern, die die Metallwände und Dächer stützten. Der Untergrund war der weitverbreitete roter Sand. Es gab eine kleine Bühne mit Rednerbult, kein Kreuz oder dergleichen und bunte Plastikstühle und ein paar Bänke.

Auf dem Hinweg fragte ich Viola bereits über die Dauer eines Gottesdienst. Ihre Antwort war nur, ich weiß es nicht genau, sie ändern die Zeit irgendwie nach jedem Gottesdienst…
Es gibt keinen wirklichen Anfang und kein festgelegtes Ende. Als wir ankommen waren die ersten Reihen schon gefüllt und der Damenchor sang bereits  und gab seine Tänze zum Besten. Wow, die Lieder waren wirklich toll, wir standen während des gesamten Gesangs und klatschten und tanzten alle mit. Daraufhin kamen verschiedene Damen und Herren im Wechsel auf die Bühne. Der Gottesdienst war in Englisch, jedoch gab es einen ugandischen Übersetzer.
Ein Herr fing an von Visitors zu reden. Ich dachte halt, er meint einfach alle Besucher. Aber nein, er meinte die Neulinge. Doch Jessy und ich hatten nicht so große Lust uns in die bereits lange Reihe auf der Bühne einzufügen. Doch als einzige Weiße in der gesamten Kirch fielen wir natürlich auf und alle schauten uns an. Also gaben wir uns einen Ruck und gingen doch auf die Bühne. Dort bekamen wir das Mikro in die Hand gedrückt und müssten uns vorstellen. Ich bin bestimmt feuerrot geworden^^

Dieser Gottesdienst hatte soviel Leben wie ich zuvor in Deutschland nie erlebt hatte. Beim Beten liefen alle rum, sprachen laut und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Wir waren ehrlich gesagt etwas überfordert…
Am Ende, also nach bereits zwei vergangenen Stunden, kam ein Pfarrer auf die Bühne, der echt eine tolle Stimme hatte, singte 2-3 Lieder und dachten so Naiv, diese Lieder wären das Ende. Doch sie waren erst der Anfang…Ich glaube dieser Mann hörte sich einfach selbst gern reden und hatte keine Probleme damit, sich immer und immer wieder zu wiederholen. Am Ende war es eher ein Geschrei, anstatt Gerede. Wir fühlte uns wie in einer Sekte, er schrei einen Satz 3-4 mal und die Gemeinde wiederholte jubelnd seien Worte.
Es war nicht nur ein enormer Lärmpegel, sondern auch sehr stickig und heiß. Zum Glück fragte Jessy mich ob wir gehen sollen und nach ewigem hin und her überlegen trauten uns endlich und ergriffen nach ganzen 3,5 Stunden die Flucht zurück in die Freiheit^^
Es war auf jeden Fall eien Erfahrung wert!

Überraschungen

Manchmal bringt das Leben ungeahnte Überraschungen mit sich, die das Alltagsleben zu einem ganz besonderen Leben machen: Meinem Leben.

Ich, Jessy& Denise beim Inder :)

So kam es ganz spontan das ich zwei neue Mitbewohnerinnen bekommen habe: Jessy& Denise sind jetzt Teil unserer Malayaka Familie geworden und da bin ich sehr froh darüber J Endlich Unterstützung auf die man sich verlassen kann. So durfte ich erfahren, dass mit jedem schmerzhaften Abschied neue Menschen in mein Leben treten, mit denen es einfach Spaß macht seine Zeit zu verbringen. Auch wenn die neuen Menschen die alten nicht ersetzen, was ja auch schlimm wäre, nein, aber sie finden einen neuen eigenen Platz.
Die Schule hat mich ja, wie schon erwähnt, wieder und das Unterrichten macht auch wirklich Spaß. Ich möchte aber gleich betonen, dass ich trotzdem meine Berufswahl nicht überdenke und KEIN Lehrer werde^^ Letzte Woche habe ich als Dank für meine Arbeit in der Tom&Jerry Schule ein Sport T-Shirt der Schule bekommen, mein Buchprojekt klappt super wir haben schon 15 Seiten gestaltet und lernen gerade den Gummibärenbande Song. Eine echte Herausforderung für die Kids^^ An meiner anderen Schule haben wir die Antwortbriefe an Chris seine Klasse zum Thema Tagesablauf geschrieben, die sind jetzt auf dem Weg nach Deutschland, ja der Postweg erschwert den Briefaustausch leider ungemein-.-
In 2 Wochen bekomme ich endlich Besuch von meinem Schatz, meiner Mama und meinem kleinen Mann. Dann zeige ich Ihnen meine neue Welt und bin schon sehr gespannt auf ihre Eindrücke und unsere gemeinsamen Ausflüge. Doch auch wenn ich mich schon sehr auf sie freue, kommt damit auch das Ende meines Aufenthaltes immer näher, weil wenn sie zurückfliegen habe ich noch ganze 10 Tage und dann heißts auch für mich Goodbye Uganda, hello Germany! Natürlich freue ich mich schon riesig auf daheim, mein vertrautes Umfeld, meine Liebsten, das gute deutsche Essen und alles was dazu gehört, doch daran zu denken, dass meine Zeit im Malayaka House unter der Sonne Afrikas dann bereits vorbei ist, daran will ich noch nicht so wirklich denken…




Competition  in the Botanical

Es ist echt toll wieder fleißige Helfer gefunden zu haben :) Jessy, Denise und ich waren heute Morgen im Botanischen Garten joggen und haben zeitgleich die Gegend erkundigt für unsere Safari am Nachmittag. Da sich der Spanier Raul letzte Woche beschwerte, dass eine Safari erst eine Safari ist, wenn die Kids rauskommen, habe wir heute einen Ausflug in den Botanischen Garten gemacht. Die Kids wissen schon ganz genau, das jeden Samstag Safari ansteht und fragen meist schon am Donnerstag welche Safari am Samstag stattfindetJ Voller Vorfreude waren sie heute auch noch viel zu früh fertig gerichtet, Start klar am Tor. Wir hatten noch nicht mal Mittag gegessen^^
Tonny (= unser Robert Ersatz und Ansprechpartner bei allen Fragen und Problemen rund ums Malayaka House) war so lieb und hat uns mit dem Schulbus, alle 31 Mann direkt zum Eingangstor gefahren. Dabei wurden die schönsten Lieder gesungen J Videos folgen wenn ich zurück bin ;)

Zum Spiel: Im großen Kreis versammelt haben wir die Kids in 4 Gruppen eingeteilt, Altersmäßig quer Bett durchgemischt. Ein Team braucht selbstverständlich auch einen Namen und so hatten wir am Ende the elephants, the lions, the bulls and the tigers ;) Jede Auntie wurde einer Gruppe zugeteilt, mein Team waren die LIONS J
Erste Aufgabe bestand darin verschiedene Materielen auf dem Weg zu unserem Spielfeld als Team zu sammeln. Am Ende war der Wettkampf aber eher welches Team seinen Namen am lautesten zum Besten gab. Zum Beispiel: Who are the winners??? The lions are the winners!!!^^ Es war eine mords Gaudi J
Insgesamt haben wir uns 8 Spiele überlegt, bei jedem Spiel konnte man Maximal 10 Punkte erreichen. Angefangen haben wir mit dem Spiel: Findet 5 verschiedene Blätter auf Zeit, weiter gings mit Gruppenseil Lauf. Das war ein Spaß. Das Team befand sich umringt von einen Seil, dass nicht auf den Bodenfallen darf, wenn das Team versucht schnellstmöglich ins Ziel zu rennen. Naja ein paar der Kleineren waren einfach zu klein für das Spiel und sind auf halbem Weg liegen geblieben^^
Das wirklich erstaunliche war, das wir die meisten Spiele im Vorfeld gar nicht ins Detail besprochen und vorbereitet hatten. Wie bei dem nächsten Spiel, eigentlich genannt Baumstammweitwurf. Da Holz hier sehr teuer und begehrt ist, haben wir diese Baumstämme natürlich nicht gefunden, dafür aber jede Menge grüne Hannah Früchte. Also haben wir eben Hannah Weitwurf gemacht. Ich kann euch sagen, die sind gerollt ;)
Danach bauten wir einen Barfuß Parkur, haben Entebbe mit verschiedenen Naturmaterialien schreiben lassen und haben zum Schluss noch beim Tauziehen unsere Kräfte zum Besten gegeben.


The LIONS :)

Wir hätten es wirklich nicht gedacht, doch die Kids haben so viel Freude an den Spielen gehabt, innerhalb weniger Minuten gabs ein richtiges Teamgefühl und der Wunsch zu gewinnen spornte sie natürlich richtig an, denn am Ende wurden sie schließlich mit Preisen in Form von Lollis und Haribo belohnt J Ach ja ganz nebenbei haben meine LIONS natürlich das Rennen gemacht und den ersten Platz auch wirklich verdient ;)

Auf dem nach Hause Weg habe ich etwas ganz ungewöhnliches erlebt: STILLE. Keiner hat mehr groß geredet, alle sind brav einer hinter dem anderen hergelaufen. Ja da merkt man 3 Stunden an der frischen Luft mit none stop Action ist sogar für meine kleinen Rabauken anstrengend ;)


Hakim, 14 Jahre, männlich^^

Zuhause angekommen haben auch wir gemerkt, dass wir erst mal ne kleine Erholungspause brauchen. Doch da ich jetzt ja in netter Gesellschaft bin, haben wir uns einen gemütlichen Abend mit Kniffel, Skip Bo und einer Flasche Weißwein gemacht. Mittendrin wurden wir von einer heißen Lady im kurzen Schwarzen überrascht ;) Die Mädels haben sich einen Spaß gemacht und Hakim, unseren einzigen älteren Jungen, als Mädel gestylt^^


Samstag, 4. Juni 2011

Crazy Party :)


Heute war wieder einmal Safari, nicht dass die letzten Wochen keine Safari war. Keine Sorge, es finden jeden Samstag unsere Safaris statt: In den letzten Wochen waren wir im Botanischen Garten, am Strand und auf dem Spielplatz. Doch leider fehlte mir die Zeit jedes Mal zu berichten…
Der eigentliche Titel für die heutige Safari war: Faschingsparty! Doch da die Kids hier keine Ahnung haben was Fasching oder Karneval bedeutet, haben wir es kurzerhand in Crazy Day Party umbenannt.

Das Volontär Team wird grade leider immer kleiner, da auch immer mehr Goodbye sagen und wieder nach Deutschland zurück fliegen. Doch kleiner heißt nicht gleich schlechter: Wir waren heut ein super Team: Charlotte, Jessy, Denise und ich. Jessy und Denise sind 2 neue Volontäre, die für 2 Monate hier sind und zu meinem Glück sind sie super lieb und nett J
Die Kids fragten mich den ganzen Tag, wann die Party endlich losgeht, obwohl sie keine Ahnung hatten was genau sie erwartete^^ Alles war top secret ;)

Vorab haben wir alles ganz in Ruhe vorbereitet, sodass wir selbst die Party am Ende mehr geniessen konnten J Unsere Party beinhaltete:
   Plätzchen backen, da jetzt endlich meine lang ersehnten Oster Ausstechformen angekommen sind, wollte ich wenigstens noch einmal Plätzchen backen^^ Diese Aufgabe haben wir an die älteren Mädels verteilt, die haben nämlich ihre Liebe fürs Backen entdeckt
   Die Kleinen fühlten sich natürlich benachteiligt und wollten auch beschäftigt werden. Da haben wir einfach unser Programm umgeworfen und sie gleich zum verkleiden geschickt. Ich sagte den Aunties, die Kids dürfen anziehen was immer sie wollen: Schlafanzug, Badehose oder die Jungs Kleider,…Hauptsache verrückt^^ Am Ende hatten fast alle Badehose und Bikini an;)
Mastula
   Damit fertig machten wir uns mit guter Musik ans Schminken, alles ist erlaubt gewesen und auch die Jungs wollten unbedingt auf den Schminkstuhl^^ Wie gut das Robert das nicht sehen konnte^^ Wir haben unserer Kreativität freien Lauf gelassen: Herzen, Smilies, Deutschlandflagen, Lippenstift,…
   Nächster Punkt war das verteilen und aufhängen unzähliger Luftballons. Ihr müsst wissen die Kids lieben Luftballons J Wir hatten sogar die aus denen man die Tiere formen kann. Dank Anleitung aus dem Internet habe ich einen Schmetterling und einen halben Elefanten hinbekommen, aus der anderen Hälfte des Elefanten ist leider die Luft raus gegangen…^^
   Weiter gings mit Jessys Kletter und Balance Seil ( es hat einen bestimmten Namen, der mir leider grade entfallen ist…) Die Kids sind voll drauf abgefahren J
   Am Ende würde noch Limbo getanzt, die Plätzchen verteilt, ein Rieseneimer mit Riesenstrohhälmen mit Brause darin getrunken und selbstgebackene Pizza verzerrt.

Kleine Poserinner ganz groß ;)

Alles in allem was es ein wunderschöner Nachmittag, ohne irgendwelche Probleme und Streitereien. So harmonisch wie lange nicht mehr. Ich freue mich jetzt schon auf eine Wiederholung J