Heute Morgen haben Jessy und ich spontan beschlossen 2 der älteren Mädels in ihre Kirche zu begleiten. Ich wollte schon lange einmal mit um mir mein eigenes Bild von einem Gottesdienst in Uganda zu machen. Mir war klar, dass es anders sein wird. Doch so extrem hätte ich es mir nicht vorgestellt:
Auf dem Hinweg fragte ich Viola bereits über die Dauer eines Gottesdienst. Ihre Antwort war nur, ich weiß es nicht genau, sie ändern die Zeit irgendwie nach jedem Gottesdienst…
Es gibt keinen wirklichen Anfang und kein festgelegtes Ende. Als wir ankommen waren die ersten Reihen schon gefüllt und der Damenchor sang bereits und gab seine Tänze zum Besten. Wow, die Lieder waren wirklich toll, wir standen während des gesamten Gesangs und klatschten und tanzten alle mit. Daraufhin kamen verschiedene Damen und Herren im Wechsel auf die Bühne. Der Gottesdienst war in Englisch, jedoch gab es einen ugandischen Übersetzer.
Ein Herr fing an von Visitors zu reden. Ich dachte halt, er meint einfach alle Besucher. Aber nein, er meinte die Neulinge. Doch Jessy und ich hatten nicht so große Lust uns in die bereits lange Reihe auf der Bühne einzufügen. Doch als einzige Weiße in der gesamten Kirch fielen wir natürlich auf und alle schauten uns an. Also gaben wir uns einen Ruck und gingen doch auf die Bühne. Dort bekamen wir das Mikro in die Hand gedrückt und müssten uns vorstellen. Ich bin bestimmt feuerrot geworden^^
Dieser Gottesdienst hatte soviel Leben wie ich zuvor in Deutschland nie erlebt hatte. Beim Beten liefen alle rum, sprachen laut und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Wir waren ehrlich gesagt etwas überfordert…
Am Ende, also nach bereits zwei vergangenen Stunden, kam ein Pfarrer auf die Bühne, der echt eine tolle Stimme hatte, singte 2-3 Lieder und dachten so Naiv, diese Lieder wären das Ende. Doch sie waren erst der Anfang…Ich glaube dieser Mann hörte sich einfach selbst gern reden und hatte keine Probleme damit, sich immer und immer wieder zu wiederholen. Am Ende war es eher ein Geschrei, anstatt Gerede. Wir fühlte uns wie in einer Sekte, er schrei einen Satz 3-4 mal und die Gemeinde wiederholte jubelnd seien Worte.
Es war nicht nur ein enormer Lärmpegel, sondern auch sehr stickig und heiß. Zum Glück fragte Jessy mich ob wir gehen sollen und nach ewigem hin und her überlegen trauten uns endlich und ergriffen nach ganzen 3,5 Stunden die Flucht zurück in die Freiheit^^
Es war auf jeden Fall eien Erfahrung wert!
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