Kaum zu glauben, ich bin da. Um 2 Uhr früh landete mein Flieger. Ich wurde nach erfolgreicher Visabeantragung von Steven (unserem Freiwilligen Betreuer) und Walter (einem anderen Freiwilligen) abgeholt. Nach 15 minütiger Fahrt standen wir schon vor dem Guesthouse in dem ich auf jeden Fall die ersten Wochen zur Eingewöhnung lebe.
Der erste Schock wartete bereits in meinem Zimmer auf mich: Eine Uganderin schläft Bett an Bett mit mir. Hört sich aber schlimmer an als es ist, denn meine eigenen Vorurteile würden 0% bestätigt.
Das Mädchen, deren Namen ich mir leider nicht merken kann, wird hier nur das‘ IT Girl‘ genannt. Das komplette Zimmer ist voller stylischer Klamotten, Nagellack und High Heels. Trotzdem sie ist sehr nett und hat mir sogar gleich ihre Flip Flops zum duschen geliehen. Wir haben nämlich sogar unser eigenes kleines Bad. Und ab Sonntag habe ich dann sogar das Zimmer für mich allein und kann endlich meinen Koffer ausräumen J
Nach dem Frühstück mit Brötchen und Marmelade aus der Dose hat Steven mir meine neue Heimat Entebbe gezeigt. Es ist überweltigend. Sobald ich aus unserem eingezäunten Hof rauskomme blicke ich auf den wunderschönen Viktoria See, dieser Anblick allein ist traumhaft.
Wir sind dann weiter zur Bank um meine ersten Ugandischen Schilling abzuheben, Hier wartet man noch ganz brav vor der Türe bis der nächste fertig ist. Tja und da ich das nicht wusste hab ich die erste Plamasche gleich hinter mich gebracht^^
Weiter gings zum Handyladen, jetzt habe ich eine MTN Simkarte, mit der eine SMS nach Deutschland nur 9 cent für mich kostet, was das empfangen für euch kostet muss ich noch rausfinden…
Nach diesen ganzen Eintrügen und ein paar ‚ACHTUNG AUTO!‘ von Steven, da es hier keine Gehwege gibt, ich nicht an den Linksverkehr denke und die hier rassen wie die Bekloppten, sind wir afrikanisch essen gegangen. Steven bestellte das volle Programm. Das Beste war Kürbis und Bananenbrei!
Weiter zu Fuß gings zur Early Learning School, der Schule wo auch viele Kinder, aus verschiedensten Schicksaalsgründen leben. Es ist eine große Anlage. Die Schulleiterin Agnes hat mich gleich mit einer herzlichen Umarmung empfangen und ich sollte mich in ihrem Adressbuch verewigen.
Weiter zur Tom& Jerry School (denkt ja nicht, dass alles direkt neben einander liegt, ich bin heute wirklich trotz der Hitze schon nen kleinen Marathon gelaufen)
Der Schulleiter dort möchte, dass ich Handball mit den Kindern spiele. Er meinte sie haben auch Bälle. Auf diese bin ich mal gespannt ;)
Zum Schluss sind wir noch an der Baustelle für das bald fertig werdende Schulgebäude der German Secondary School vorbei. Ich bin wirklich überrascht die Menschen sind alle sehr freundlich und offen, sie finden meinen Namen toll J Ein Junge kann sogar richtig gut deutsch sprechen, vorallem die Schimpfwörter scheinen die Ugander zu lieben.
Das fast schönste am heutigen Tag war ein kleines Mädchen im Garten eines Hauses, an dem ich vorbei gelaufen bin. Sie stand ganz neugierig da, sieht mich, fängt an zu grinsen und winkt mir zu!
Zudem hab ich heute gleich die erste Boda Fahrt hinter mich gebracht, das ist hier so die schnellste Fortbewegungsmöglichkeit. Sie sehen aus wie kleine Motorräder, auf denen es wichtig ist sich gut am Sitz festzuheben.
Nach alldem ziemlich müde lerne ich den deutschen Architekten Volker kennen, der mich dann gleich noch zur Lohnauszahlung mit auf die Baustelle und zeigte mir sein Haus, direkt neben Muslimen, die in 3x nachts wecken, weil sie betten.
Ich habe auch schon viele der Freiwilligen getroffen. Viola zum Beispiel heute Abend. Eigentlich wollte ich schlafen gehen, weil ich kein bekanntes Gesicht mehr gefunden habe und auch nicht allein rumstreunern wollte. Doch dann hörte ich deutsche Stimmen und dachte mir, schlafen kannste auch später noch jetzt ist es erst mal viel wichtiger Kontakte zu knüpfen. Zum Glück bin ich aufgestanden, denn so hab ich jetzt schon was zu tun für morgen. Viola holt mich ab und zeigt mir ein Waisenhaus, in dem sie arbeitet, denn mit Langeweile ist mir gerade am aller wenigsten geholfen.
So jetzt versuche ich erst einmal zu schlafen, auch wenn meiner Mitbewohnerin leider gerade eingefallen ist, dass sie noch aufräumen sollte… Gute Nacht Deutschland!