6 spannende Monate Afrika liegen hinter mir,

begleitet mich jetzt erneut für 2 Wochen zurück in die Perle Afrikas...


Mittwoch, 20. Juli 2011

Goodbye Uganda...


Jetzt wurde es tatsächlich ernst! Ich habe mir es so oft vorgestellt wie es wohl sein wird der große Tag des Abschiedes, habe es immer wieder vor meinem Kopf abgespielt. Doch am Ende war es ganz anders…
Es hat schon angefangen mit dem Dienstag vor meinem Flug, ich fing an alles nur noch mit „dem letzten Dienstag“ oder „ das letzte Mal mit den Kindern basteln“ zu sagen.
Ich habe mir alle gut gemeinten Ratschläge zu Herzen genommen und versucht die letzten Tage noch so gut es geht zu genießen und möglichst viel mitzunehmen. So habe mich also am Dienstag von meiner letzten Bastelstunde ebenso wie von meinem letztes Marktbesuch und Dinner im indischen 4 Points verabschiedet. Am Mittwoch hatte ich den Tag des Abschiedes an meiner Early Learning. Dort habe ich ganz viele Süßigkeiten verteilt und wurde als Dank für meine Arbeit mit zuckersüßen Briefen meiner Schüler verabschiedet. Am Donnerstag hatte ich meine letzte Stunde an der Tom& Jerry Schule. Dort habe ich mein Buchprojekt erfolgreich mit den Kids abgeschlossen und zum letzten Mal mit voller Kraft den Gummibärenbande Song gesungen. Nachmittags haben meine Jule und ich einen schönen Pooltag gemacht um nochmal bissle Farbe zu tanken und abzuschalten. Abends war der letzte Filmabend mit meinen Mädels im Malayaka House. Das ist mir bereits schwerer gefallen. Wir schauten Narnia und ich habe ihre drei Favoriten zubereitet: Nutella Brote, selbstgemachtes Eis und Schoko Muffins.


Freitag musste ich nochmals zu beiden Schulen mich erneut verabschieden. Ich wurde erneut mit Dankesbriefen übersät, die gesamte Schule hat für mich gesungen und gebetet und einen großen Schal wie eine Einladung zum Abendessen waren weitere schöne Überraschungen.
Die letzten Abende verbrachte ich lieber zuhause mit meinen Kids, laß ihnen jeden Abend eine Gute Nacht Geschichte vor und gab jeden einzelnen einen Gute Nacht Kuss  Danach habe mich bei unseren regelmäßigen Stromausfall mit den Mädels in den Mondschein gesetzt und ihnen Geschichten über meine Kindheit und Deutschland erzählt und dabei haben wir meine letzten Süßigkeitenvorräte verputzt.
Samstag war Schulfest an der Schule unserer Kinder. Jule und ich haben sie besucht. Man haben die sich gefreut . Wir wurden gleich all ihren Lehrern vorgestellt Natürlich hatte ich auch da ein paar Sweetys in meiner Tasche;O) Abends ging das große Packen los.
Am Sonntag stand zum Mittagessen Waffeln, Omlettes und selbstgemachter Obstsalat auf dem Programm. Am Nachmittag organisierte ich eine letzte Safari für die Kids. An ihren Lieblingsort, den ZOO! Sie haben sich sehr gefreut, da der Zoo nämlich etwas teurer ist, ist es etwas Besonderes und ganz aufregendes ;)


Dann war auch schon Montag. Der Montag. Oh man, schon morgens aufzuwachen und zu wissen vielleicht nie wieder in MEINEM Bett zu schlafen war komisch. Dann fängt auch noch Raul an mit Sätzen wie „ Jessi, your last breakfast and the last time i’m saying good morning to you…“ Das hat sich natürlich den ganzen Tag so hingezogen… Trotz allem war es ein sehr schöner Tag des Abschiedes. Ich habe die letzten Besorgungen gemacht, nochmal die Farm besucht und alle Geschenke verteilt. Die Kids haben mir meine Entscheidung ob ich ihnen von meinem Gehen erzähle oder nicht sogar abgenommen. Sie sind ausgerechnet heute alle immer wieder in mein halb leeres Zimmer gekommen und haben meine Koffer gesehen. Meine kleinen Lieblinge waren so süß. Sie meinten die ganze Zeit, sie möchten mitkommen nach Germany…
Bis zu dem Moment wo ich dann wirklich bei den Kleinen im Schlafraum stand und die Minuten des Abschiedes anstanden, ging es mir erstaunlich gut. Doch dieser Moment war dann einfach zu viel. Das Wissen meine kleinen Sonnenscheine nicht mehr jeden Tag um mich rum zu haben, sie nicht mehr in den Arm nehmen zu können und mit meinen Süßigkeiten zu verwöhnen, ist mir echt schwer gefallen. Das hat man auch meinen Augen ansehen können. Doch als der kleine Danny mit Tränen auf dem Boden saß und meinte“ Auntie bitte geh micht!“ da war bei mir alles aus…

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt habe, gabs die letzten Geschenke für meine großen Mädels: Ich habe ihnen 20 Fotos mit unseren schönsten Erlebnissen ausdrucken lassen und damit haben wir ihre Zimmer geschmückt. Meine spanischen Freunde und Jule meinten wir müssten an meinem letzten Abend noch essen gehen um mich abzulenken. Ich durfte sogar wählen, ganz klar natürlich mein Inder  Doch das hieß natürlich auch früherer Abschied von dem Rest meiner Großfamilie und meinem Zuhause. Dieser Abschied ist mir am schwersten gefallen, da die Mädels ja zusammen mit Walther und mir ins Haus gezogen sind, kennen sie es natürlich auch nur mit uns. Walthers Abschied war bereits schwer genug und jetzt geht auch noch Auntie Jessica… Ja so gegen 20 Uhr wars dann endgültig soweit, sie halfen mir noch meinen Koffer zu tragen und als ich anfangen wollte Goodbye zu sagen standen sie alle wie versteinert da, denn keine wollte den Anfang machen. Gleich bei der ersten bin ich in Tränen ausgebrochen. Doch nicht nur ich, sondern auch meine süßen Mäuse fingen alle an zu weinen. Doch es ist kein Abschied für immer. Ich komme wieder das habe ich ihnen versprochen. Nächstes Jahr! Und bis dahin habe ich viele tolle Fotos, unvergessliche Erinnerungen im Herzen und ein ganz wundervolles Abschiedsbuch von meinen Mädels  Vielen Dank Auntie Julie!!!

Sonntag, 10. Juli 2011

We aRe FamiLy

Mein Schatz, Salih& CheChe

Auf Safari


Meine Lieben waren jetzt für zwei Wochen zu Besuch bei mir in Entebbe und ob ihrs glaubt oder nicht aber morgen sind die zwei Wochen schon wieder vorbei und ich bringe sie zurück zum Flughafen, von dem ich sie doch erst abgeholt habe…
So durchgeplant wie ich bin habe ich mir selbstverständlich einen genauen Ausflugsplan erstellt, damit Mama, Chris und mein Schatz auch ein möglichst facettenreiches Bild von Uganda bekommen.


Ich hab den Löwen entdeckt :)

Angefangen hat alles mit dem laaaangen Warten am Flughafen, doch das Warten lohnte sich, denn das Wiedersehen war unglaublich schön J 5 Monate und 1 Woche sind ja auch ne halbe Ewigkeit. Den ersten Tag verbrachten wir bis auf einen kleinen Ausflug nach Entebbe Town um das local food, das niemandem sonderlich gut schmeckte, zu testen, die meiste Zeit im Malayaka House. Denn genauso wie ich haben sich alle gleich in meine kleinen Lieblinge verliebt. Mama hat die Babys rumgetragen und mit den Älteren Memory gespielt, Chris wurde wie der King von mindestens 6 Kindern durchs M. House getragen und Steffen schmiss die Kids ohne Pause durch die Luft und erntete dafür Komplimente wie you are a strong men!
Weiterer Programmpunkt des Tages war Koffer auspacken. Immerhin riesten sie mit 6 vollgepackten Koffern an, von denen 4 Koffern komplett mit Spenden gefüllt waren. Ich muss allen, die daran beteiligt waren nochmals sagen: Ihr seit einfach TOLL!!!! Mir fehlten wirklich die Worte:  Ein Koffer war bis oben gefühlt mit wunderschönen Klamotten für alle Altersklassen, ein weiterer    nagelneue Schuhpaare, in den weiteren waren die restlichen Mäppchenspenden, viele Spielzeugautos, Kuscheltiere und Puppen, Mengen von leckeren Süßigkeiten, Wurstspenden und einen Überraschungsumschlag  mit Geldspenden für mein Malayaka House, der mir die Sprache raubte. Ich kanns nur immer und immer wieder sagen: Vielen lieben Dank, ihr seit großartig und es ist ein tolles Gefühl, wenn man weiß, dass man sich auf Zuhause immer verlassen kann J Die Kids haben sich riesig über all die Geschenke gefreut. Wir haben alles nach und nach verteilt, damit es nicht zu viel auf einmal wird. Die Schuhe und die Hälfte der Kleiderspenden haben wir bereits verteilt, lecker Wurstbrote wurden schon geschmiert, die Mäppchen haben wir an meiner Early Learning Schule an die Klassen P5 und 6 verteilt, wo die Freude unglaublich groß war und die Spielzeuge sind auch schon im ganzen M. House verteilt. Heute Abend bekommen die großen Mädels als Highlight noch die Klamotten und morgen gibt’s zum Abschied für alle noch mal das heißgeliebte Sweety Game, das wir an Ostern spielten.
Die Geldspenden konnten wir gleich super gebrauchen, da bei unseren 23 Schulkindern ein Schulausflug anstand, wo jedoch das Geld dafür fehlte, dann wurde eine Schaukel gebaut im Malayaka House Garten, wir haben ein besseres Frühstück für die Kinder eingeführt und morgen zum Abschied meiner Liebsten veranstalten wir eine Party, bei der die Kinder über den Tag Tanzvorführungen einstudieren, die abends als große Show vorgeführt werden und im Anschluss folgt ein großes BBQ mit Soda, Chicken, Würsten, Salaten und vielem mehr J
Schuhübergabe

Aber natürlich war das noch lange nicht das Ferienprogramm für meine Family. In der ersten Woche waren wir im Botanischen Garten, haben meine beiden Schulen besucht. Das war ein Spaß sage ich euch, meinen Liebsten waren die Attraktion schlecht hin, sie wurden vor der gesamten Schule vorstellt, bekommen T- Shirts geschenkt und folgten einer Privaten Schulrundgangführung der Schulleiter^^
Dann habe ich sie natürlich mit auf meinen Dienstagsmarkt genohmen, denn auch sie haben sich gleich in die leckeren Ananas, Mangos und Passion Fruits verliebt, probierten noch Grashüpfer und folgten mir in mein Lieblingsrestaurant: Das indische 4 Points.
Am Donnerstag machten wir einen entspannten Pooltag bei strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Am nächsten Tag stand Kampala auf den Programm, leider ging es meiner Mama gar nicht gut, sie hat sich durch irgendwas den Magen verdorben und musste auf halber Strecke wieder umdrehen und lag das ganze Wochenende flach. Wie verhext, denn auf das auf was sie sich am meisten freute ( abgesehen von mir ;)) konnte sie nicht miterleben: Die Safari im Queen Elizabeth National Parc! Da es keine Möglichkeit gab den Trip zu verlegen, spielten Steffen und ich Mama und Papa und fuhren mit Chris alleine. Es war wirklich toll, die Natur der Hammer, das Wetter top und das Highlight waren 2 männliche Löwen, die in den Bäumen schliefen.
Zum Glück hatte sich Mama bis zu unserer Rückkehr wieder voll erholt, sodass wir die 2. Woche wieder zu 4. Durchstarten konnten.


Reptil Village

Damit auch meine liebe Mama noch ein paar afrikanische Tiere zu Gesicht bekam, sind wir ins Reptil Village gestartet, dort schmusten wir mit Chamäleons, Schildkröten und Kobras. Ja okay, das mit den Kobras war etwas übertrieben ;) Und auch einen ungeplanten Zoobesuch nahmen wir ins Programm mit auf. Dieser lohnte sich wirklich, denn wer kann schon sagen einen Affen zu füttern, von Millionen von freien Riesenspinnen umgeben zu sein oder eine Hyäne zu streicheln J
Das letzte große Highlight waren die Ssese Islands. Man fühlt sich wie auf den Karibischen Inseln: Weißer Sandstrand, Ruhe pur, Affen in den Palmen, wunderschöne Sonnenuntergänge und den Gedanken an den Viktoria See, in dem man ja nicht baden darf, haben wir einfach mal außen vor gelassen ;)

Ssese Islands


Jetzt sitzen wir gerade in der Fähre auf dem Weg zurück nach Entebbe. Morgen bringe ich also meine Lieben wieder zum Flughafen und in 10 Tagen werde ich selbst schon zum Flughafen gefahren, einfach unvorstellbar…  Dann sehe ich endlich meine Familie und Freunde in Deutschland wieder, muss mich aber auch von meiner neugefundenen Familie hier auf unbestimmte Zeit verabschieden.

Samstag, 25. Juni 2011

Gedanken



Willy and me :)

Ich glaube es war kein Zufall, sondern eher sowas wie Schicksal oder Bestimmung, dass ich am Tag meiner Ankunft das Malayaka House gefunden habe. Es ist unvorstellbar aber ich fühle mich jeden Tag den ich länger hier bin immer wohler und wohler. Die Kinder wachsen mir immer mehr ans Herz und ich glaube ich auch ihnen. Denn selbst die, die mir anfangs wenig Beachtung schenkten und eher ruhiger waren, blühen jetzt richtig auf und wollen die ganzen Zeit spielen und rum albern.

Immer wieder kommt mir der Gedanke: Ist es vielleicht falsch jetzt gegen Ende meiner Zeit die Beziehung zu ihnen noch mehr zu vertiefen?! Um ehrlich zu sein ich weiß es selbst nicht. Ich weiß nur mir tut es genauso gut wie meinen Kids und allein deshalb kann es nicht wirklich falsch sein. Zudem weiß ich gewiss, dass ich in nicht allzu ferner Zukunft wieder komme. Denn der Gedanke erst in ein paar Jahren wieder zu Besuch zu kommen und zu merken, dass ich mich nicht mehr erkennen, gefällt mir ganz und gar nicht… Es sind dich meine kleinen Leiblingen geworden mit denen ich jetzt seit 5 Monaten jeden Tag verbringen. Ich sehe wie sie zur Schule fahren, wie sie mittags sich mit den Hausaufgaben quälen, sich waschen, wie sie essen und spielen und wie sie abends alle zusammen ins Bett geben und darauf warten von mir einen Gute Nacht Kiss zu bekommen.


Montag, 20. Juni 2011

SseSe IsLandS


Dieses Wochenende war Entspannung nach einer anstrengenden Schulwoche angesagt. Welcher Ort wäre besser dafür geeignet als die Ssese Inseln auf dem Lake Vitoria. Insgesamt gibt es 84 Inseln auf dem See. Wir haben uns für die Hauptinsel Kalangala entschieden.

Das Reiseteam diesmal bestand aus Jessy& Denise ( meine 2 neuen LieblingsMitbewohnerinnen), Lisa ( die sich erfolgreich selbst eingeladen hatte), Raul und seiner neuen Flamme Florence ( eine Uganderin von der wir bis zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts wussten) und mir.
 Drei Stunden braucht die Fähre bis wir an einem weißen Sandstrand anlegten. Ich kann auch sagen es ist Karibik Feeling pur!
Wir gingen, wie alle Freiwilligen zuvor, in das HORNBILL CAMP. Geleitet von DIGGER. Einem dt. Kiffer aus Hippie Zeiten, immer in Begleitung seiner schwarzen Riesen Dogge, ohne Fell auf dem Rücken. Das Camp war ganz cool: Bunte Hütte, Blick auf den Strand, doch Preis- Leistung stimmte überhaupt nicht mit unserer Vorstellung überein. So beschlossen wir bei Sonnenuntergang einen Spaziergang am Strand zu machen und besichtigten weitere Hotelanlagen. Zu unserer Überraschung waren viele davon preislich gerade einmal 3-4 € teurer, dafür aber um Welten schöner, sauberer und größer. Also beschlossen wir der Volontärtradition zu trotzen und sind am nächsten Morgen umgezogen. Dem Digger passte das natürlich überhaupt nicht, aber das ist ja zum Glück nicht mein Problem J

Am 2. Tag machten wir eine kleine Inseltour. Erst besuchten wir das kleine Fischerdorf, dann bestaunten wir den kleinen Anteil Regenwald mit seiner traumhaften Flora& Fauna und am Ende machten wir noch die restlichen Einkäufe in der Hauptstadt der Insel.
Nachmittags hatten wir ursprünglich vor Bikinis anzuziehen und am Strand in der Sonne zu brutzeln. Doch das liebe Wetter meinte wohl wir haben unsere Teller nicht leer genug gegessen und so fing es pünktlich zur Mittagszeit an zu Regnen und Gewittern.
Wenigstens hörte es gegen Abend auf und wir veranstalteten eine schöne Beachparty bei Sonnenuntergang und mit BBQ J

Ja an diesem Tag schaute ich auch in meinen Kalender und stellte fest:
Heute in 1 Monat heißt es GOODBYE Uganda, welcome back Germany… Die Gefühle dazu sind immernoch sehr gemischt. Bin mal gespannt wie es sich weiter entwickelt. Jetzt bekomme ich aber erst noch in 5 Tagen Besuch von meinen Liebsten und zeige ihnen für 2 Wochen Uganda, gehe mit ihnen auf Safari und verwöhne sie so gut ich kann J

Sonntag, 12. Juni 2011

Ein Gottesdienst, der im Gedächtnis bleibt…


Heute Morgen haben Jessy und ich spontan beschlossen 2 der älteren Mädels in ihre Kirche zu begleiten. Ich wollte schon lange einmal mit um mir mein eigenes Bild von einem Gottesdienst in Uganda zu machen. Mir war klar, dass es anders sein wird. Doch so extrem hätte ich es mir nicht vorgestellt:
Das Gebäude besteht aus ein paar dünnen Holzpfeilern, die die Metallwände und Dächer stützten. Der Untergrund war der weitverbreitete roter Sand. Es gab eine kleine Bühne mit Rednerbult, kein Kreuz oder dergleichen und bunte Plastikstühle und ein paar Bänke.

Auf dem Hinweg fragte ich Viola bereits über die Dauer eines Gottesdienst. Ihre Antwort war nur, ich weiß es nicht genau, sie ändern die Zeit irgendwie nach jedem Gottesdienst…
Es gibt keinen wirklichen Anfang und kein festgelegtes Ende. Als wir ankommen waren die ersten Reihen schon gefüllt und der Damenchor sang bereits  und gab seine Tänze zum Besten. Wow, die Lieder waren wirklich toll, wir standen während des gesamten Gesangs und klatschten und tanzten alle mit. Daraufhin kamen verschiedene Damen und Herren im Wechsel auf die Bühne. Der Gottesdienst war in Englisch, jedoch gab es einen ugandischen Übersetzer.
Ein Herr fing an von Visitors zu reden. Ich dachte halt, er meint einfach alle Besucher. Aber nein, er meinte die Neulinge. Doch Jessy und ich hatten nicht so große Lust uns in die bereits lange Reihe auf der Bühne einzufügen. Doch als einzige Weiße in der gesamten Kirch fielen wir natürlich auf und alle schauten uns an. Also gaben wir uns einen Ruck und gingen doch auf die Bühne. Dort bekamen wir das Mikro in die Hand gedrückt und müssten uns vorstellen. Ich bin bestimmt feuerrot geworden^^

Dieser Gottesdienst hatte soviel Leben wie ich zuvor in Deutschland nie erlebt hatte. Beim Beten liefen alle rum, sprachen laut und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Wir waren ehrlich gesagt etwas überfordert…
Am Ende, also nach bereits zwei vergangenen Stunden, kam ein Pfarrer auf die Bühne, der echt eine tolle Stimme hatte, singte 2-3 Lieder und dachten so Naiv, diese Lieder wären das Ende. Doch sie waren erst der Anfang…Ich glaube dieser Mann hörte sich einfach selbst gern reden und hatte keine Probleme damit, sich immer und immer wieder zu wiederholen. Am Ende war es eher ein Geschrei, anstatt Gerede. Wir fühlte uns wie in einer Sekte, er schrei einen Satz 3-4 mal und die Gemeinde wiederholte jubelnd seien Worte.
Es war nicht nur ein enormer Lärmpegel, sondern auch sehr stickig und heiß. Zum Glück fragte Jessy mich ob wir gehen sollen und nach ewigem hin und her überlegen trauten uns endlich und ergriffen nach ganzen 3,5 Stunden die Flucht zurück in die Freiheit^^
Es war auf jeden Fall eien Erfahrung wert!

Überraschungen

Manchmal bringt das Leben ungeahnte Überraschungen mit sich, die das Alltagsleben zu einem ganz besonderen Leben machen: Meinem Leben.

Ich, Jessy& Denise beim Inder :)

So kam es ganz spontan das ich zwei neue Mitbewohnerinnen bekommen habe: Jessy& Denise sind jetzt Teil unserer Malayaka Familie geworden und da bin ich sehr froh darüber J Endlich Unterstützung auf die man sich verlassen kann. So durfte ich erfahren, dass mit jedem schmerzhaften Abschied neue Menschen in mein Leben treten, mit denen es einfach Spaß macht seine Zeit zu verbringen. Auch wenn die neuen Menschen die alten nicht ersetzen, was ja auch schlimm wäre, nein, aber sie finden einen neuen eigenen Platz.
Die Schule hat mich ja, wie schon erwähnt, wieder und das Unterrichten macht auch wirklich Spaß. Ich möchte aber gleich betonen, dass ich trotzdem meine Berufswahl nicht überdenke und KEIN Lehrer werde^^ Letzte Woche habe ich als Dank für meine Arbeit in der Tom&Jerry Schule ein Sport T-Shirt der Schule bekommen, mein Buchprojekt klappt super wir haben schon 15 Seiten gestaltet und lernen gerade den Gummibärenbande Song. Eine echte Herausforderung für die Kids^^ An meiner anderen Schule haben wir die Antwortbriefe an Chris seine Klasse zum Thema Tagesablauf geschrieben, die sind jetzt auf dem Weg nach Deutschland, ja der Postweg erschwert den Briefaustausch leider ungemein-.-
In 2 Wochen bekomme ich endlich Besuch von meinem Schatz, meiner Mama und meinem kleinen Mann. Dann zeige ich Ihnen meine neue Welt und bin schon sehr gespannt auf ihre Eindrücke und unsere gemeinsamen Ausflüge. Doch auch wenn ich mich schon sehr auf sie freue, kommt damit auch das Ende meines Aufenthaltes immer näher, weil wenn sie zurückfliegen habe ich noch ganze 10 Tage und dann heißts auch für mich Goodbye Uganda, hello Germany! Natürlich freue ich mich schon riesig auf daheim, mein vertrautes Umfeld, meine Liebsten, das gute deutsche Essen und alles was dazu gehört, doch daran zu denken, dass meine Zeit im Malayaka House unter der Sonne Afrikas dann bereits vorbei ist, daran will ich noch nicht so wirklich denken…




Competition  in the Botanical

Es ist echt toll wieder fleißige Helfer gefunden zu haben :) Jessy, Denise und ich waren heute Morgen im Botanischen Garten joggen und haben zeitgleich die Gegend erkundigt für unsere Safari am Nachmittag. Da sich der Spanier Raul letzte Woche beschwerte, dass eine Safari erst eine Safari ist, wenn die Kids rauskommen, habe wir heute einen Ausflug in den Botanischen Garten gemacht. Die Kids wissen schon ganz genau, das jeden Samstag Safari ansteht und fragen meist schon am Donnerstag welche Safari am Samstag stattfindetJ Voller Vorfreude waren sie heute auch noch viel zu früh fertig gerichtet, Start klar am Tor. Wir hatten noch nicht mal Mittag gegessen^^
Tonny (= unser Robert Ersatz und Ansprechpartner bei allen Fragen und Problemen rund ums Malayaka House) war so lieb und hat uns mit dem Schulbus, alle 31 Mann direkt zum Eingangstor gefahren. Dabei wurden die schönsten Lieder gesungen J Videos folgen wenn ich zurück bin ;)

Zum Spiel: Im großen Kreis versammelt haben wir die Kids in 4 Gruppen eingeteilt, Altersmäßig quer Bett durchgemischt. Ein Team braucht selbstverständlich auch einen Namen und so hatten wir am Ende the elephants, the lions, the bulls and the tigers ;) Jede Auntie wurde einer Gruppe zugeteilt, mein Team waren die LIONS J
Erste Aufgabe bestand darin verschiedene Materielen auf dem Weg zu unserem Spielfeld als Team zu sammeln. Am Ende war der Wettkampf aber eher welches Team seinen Namen am lautesten zum Besten gab. Zum Beispiel: Who are the winners??? The lions are the winners!!!^^ Es war eine mords Gaudi J
Insgesamt haben wir uns 8 Spiele überlegt, bei jedem Spiel konnte man Maximal 10 Punkte erreichen. Angefangen haben wir mit dem Spiel: Findet 5 verschiedene Blätter auf Zeit, weiter gings mit Gruppenseil Lauf. Das war ein Spaß. Das Team befand sich umringt von einen Seil, dass nicht auf den Bodenfallen darf, wenn das Team versucht schnellstmöglich ins Ziel zu rennen. Naja ein paar der Kleineren waren einfach zu klein für das Spiel und sind auf halbem Weg liegen geblieben^^
Das wirklich erstaunliche war, das wir die meisten Spiele im Vorfeld gar nicht ins Detail besprochen und vorbereitet hatten. Wie bei dem nächsten Spiel, eigentlich genannt Baumstammweitwurf. Da Holz hier sehr teuer und begehrt ist, haben wir diese Baumstämme natürlich nicht gefunden, dafür aber jede Menge grüne Hannah Früchte. Also haben wir eben Hannah Weitwurf gemacht. Ich kann euch sagen, die sind gerollt ;)
Danach bauten wir einen Barfuß Parkur, haben Entebbe mit verschiedenen Naturmaterialien schreiben lassen und haben zum Schluss noch beim Tauziehen unsere Kräfte zum Besten gegeben.


The LIONS :)

Wir hätten es wirklich nicht gedacht, doch die Kids haben so viel Freude an den Spielen gehabt, innerhalb weniger Minuten gabs ein richtiges Teamgefühl und der Wunsch zu gewinnen spornte sie natürlich richtig an, denn am Ende wurden sie schließlich mit Preisen in Form von Lollis und Haribo belohnt J Ach ja ganz nebenbei haben meine LIONS natürlich das Rennen gemacht und den ersten Platz auch wirklich verdient ;)

Auf dem nach Hause Weg habe ich etwas ganz ungewöhnliches erlebt: STILLE. Keiner hat mehr groß geredet, alle sind brav einer hinter dem anderen hergelaufen. Ja da merkt man 3 Stunden an der frischen Luft mit none stop Action ist sogar für meine kleinen Rabauken anstrengend ;)


Hakim, 14 Jahre, männlich^^

Zuhause angekommen haben auch wir gemerkt, dass wir erst mal ne kleine Erholungspause brauchen. Doch da ich jetzt ja in netter Gesellschaft bin, haben wir uns einen gemütlichen Abend mit Kniffel, Skip Bo und einer Flasche Weißwein gemacht. Mittendrin wurden wir von einer heißen Lady im kurzen Schwarzen überrascht ;) Die Mädels haben sich einen Spaß gemacht und Hakim, unseren einzigen älteren Jungen, als Mädel gestylt^^


Samstag, 4. Juni 2011

Crazy Party :)


Heute war wieder einmal Safari, nicht dass die letzten Wochen keine Safari war. Keine Sorge, es finden jeden Samstag unsere Safaris statt: In den letzten Wochen waren wir im Botanischen Garten, am Strand und auf dem Spielplatz. Doch leider fehlte mir die Zeit jedes Mal zu berichten…
Der eigentliche Titel für die heutige Safari war: Faschingsparty! Doch da die Kids hier keine Ahnung haben was Fasching oder Karneval bedeutet, haben wir es kurzerhand in Crazy Day Party umbenannt.

Das Volontär Team wird grade leider immer kleiner, da auch immer mehr Goodbye sagen und wieder nach Deutschland zurück fliegen. Doch kleiner heißt nicht gleich schlechter: Wir waren heut ein super Team: Charlotte, Jessy, Denise und ich. Jessy und Denise sind 2 neue Volontäre, die für 2 Monate hier sind und zu meinem Glück sind sie super lieb und nett J
Die Kids fragten mich den ganzen Tag, wann die Party endlich losgeht, obwohl sie keine Ahnung hatten was genau sie erwartete^^ Alles war top secret ;)

Vorab haben wir alles ganz in Ruhe vorbereitet, sodass wir selbst die Party am Ende mehr geniessen konnten J Unsere Party beinhaltete:
   Plätzchen backen, da jetzt endlich meine lang ersehnten Oster Ausstechformen angekommen sind, wollte ich wenigstens noch einmal Plätzchen backen^^ Diese Aufgabe haben wir an die älteren Mädels verteilt, die haben nämlich ihre Liebe fürs Backen entdeckt
   Die Kleinen fühlten sich natürlich benachteiligt und wollten auch beschäftigt werden. Da haben wir einfach unser Programm umgeworfen und sie gleich zum verkleiden geschickt. Ich sagte den Aunties, die Kids dürfen anziehen was immer sie wollen: Schlafanzug, Badehose oder die Jungs Kleider,…Hauptsache verrückt^^ Am Ende hatten fast alle Badehose und Bikini an;)
Mastula
   Damit fertig machten wir uns mit guter Musik ans Schminken, alles ist erlaubt gewesen und auch die Jungs wollten unbedingt auf den Schminkstuhl^^ Wie gut das Robert das nicht sehen konnte^^ Wir haben unserer Kreativität freien Lauf gelassen: Herzen, Smilies, Deutschlandflagen, Lippenstift,…
   Nächster Punkt war das verteilen und aufhängen unzähliger Luftballons. Ihr müsst wissen die Kids lieben Luftballons J Wir hatten sogar die aus denen man die Tiere formen kann. Dank Anleitung aus dem Internet habe ich einen Schmetterling und einen halben Elefanten hinbekommen, aus der anderen Hälfte des Elefanten ist leider die Luft raus gegangen…^^
   Weiter gings mit Jessys Kletter und Balance Seil ( es hat einen bestimmten Namen, der mir leider grade entfallen ist…) Die Kids sind voll drauf abgefahren J
   Am Ende würde noch Limbo getanzt, die Plätzchen verteilt, ein Rieseneimer mit Riesenstrohhälmen mit Brause darin getrunken und selbstgebackene Pizza verzerrt.

Kleine Poserinner ganz groß ;)

Alles in allem was es ein wunderschöner Nachmittag, ohne irgendwelche Probleme und Streitereien. So harmonisch wie lange nicht mehr. Ich freue mich jetzt schon auf eine Wiederholung J




Sonntag, 22. Mai 2011

Mäppchen Übergabe


Sina hat aber nicht nur Leckereien für mich in ihren Koffern gehabt, sondern auch die erste Ladung Mäppchen. Erst mal muss ich sagen, ich bin überwältigt wie viele Mäppchen wir zusammen bekommen haben, viel mehr wie ich mir je träumen hätte lassen. Doch das ist super, so kann ich alle weiteren mit an die Early Learning Schule nehmen und auch die Kinder ein bisschen glücklicher machen, denn auch diese Waisenkinder dort haben nichts dergleichen.
WOW und vor allem was für tolle Mäppchen ihr gespendet habt, ich glaube nicht mal ich hatte ein so gut ausgestattet Mäppchen zu meiner Schulzeit^^
Zur Übergabe: Wir haben die Kids in 2 Gruppen eingeteilt. Erst die Älteren, dann die Zwerge. Erst erzählte ich ihnen von meinem Zeitungsartikel im SAZ und dass meine Freunde und Familie mir halfen etwas für sie zu sammeln und dass sie ganz gut drauf aufpassen müssen. Ohne aufzuklären um was für ein Geschenk es sich handelte, fing ich an die Mäppchen, von denen jedes mit einem der Namen der Kids versehen ist, zu verteilen.
Ich habe ihre Augen noch nie zuvor so strahlen sehen, sie haben richtige Freudensprünge gemacht und sich tausendmal bedankt und natürlich gleich alles ganz genau betrachtet. Jetzt weiß ich wie sich der Weihnachtsmann bei der Bescherung fühlen mussJ Herrliches Gefühl.
Ich möchte mich bei allen fleißigen Helfern von ganzem Herzen bedanken, ihr habt den Kids und auch mir damit eine riesen Freude gemacht J
Heute haben wir die Mäppchen beim Hausaufgaben machen gleich eingeweiht, jedoch standen die Hausaufgaben erst mal im Hintergrund, so ein neues Mäppchen ist doch viel spannender ^^

Samstag, 21. Mai 2011

Uganda verbindet

Es waren zwar nur 10 Tage, die Sina bei mir in Uganda verbrachte und normalerweise sehen wir uns Tag täglich unser ganzes Leben  lang. Doch diese 10 Tage waren anders, sie waren etwas ganz besonderes, denn es zählten nur sie und ich…
Wie erwartet stand ich mit zittrigen Knien am Flughafen und wartete und wartete und wartete. Als eine der letzten Fluggäste kam sie dann doch endlich zur Tür raus J
Ich glaube den ersten Tag verbrachte sie wie jeder etwas in Droz. Sie stellte Fragen über Dinge, die für mich bereits so normal sind wie beispielsweise Bist du hier die einzige Weiße im Malayaka House?
Oder ihre Schweißausbrüche obwohl ich es gar nicht warm fand, genauso wie ihre geschockten Augen beim Anblick mancher einfachen, ugandischen Häuser. Doch auch sie gewöhnte sich sehr schnell daran.
Am ersten Tag zeigte ich Sina erst einmal mein kleines Paradies. Alle warteten schon darauf meine Schwester endlich kennen zu lernen und so musste ich sie jedem einzelnen vorstellen ;)
Sina verliebte sich auch sofort in meine Kids hier. Auf ihren Wunsch hin haben wir dann ganz viel Zeit mit den Kids verbracht: Hausaufgaben gemacht, Fotoshootings, Spiele- und Filmabende und Muffins gebacken J Nach einem Tag wurde sie bereits Auntie Sina gerufen.
Nach dem Rundgang war erst mal Auspacken angesagt: Wow ich wurde mit Leckereien wie selbstgebackenen Brot von Mama, Brezeln und Ritter Sport Schoki verwöhnt J


Beim Rundgang durch Entebbe Town hat sie gleich Gefallen an den Boda Bodas gefunden^^ Ja sie fördern die Faulheit bezüglich des Laufens wirklich ungemein^^
Was wir sonst noch schönes erlebt haben? Vor allem haben wir es uns gut gehen lassen, viel geredet (hatten ja auch einiges nachzuholen), sehr gut gegessen, coole DVD Abende in meinem Bett veranstaltet und ich habe mein bestes als Reiseführer gegeben ;)
Wir haben einen ganzen Tag im Botanischen Garten verbracht, dort wurden wir gleich von den Affen begrüßt, die Sina die G- Nut Tüte aus der Hand gerissen haben:D


Den nächsten Tag verbrachten wir in Kampala. Diese Stadt wollte sie kein zweites Mal besuchen^^ Zu viel Lärm, Chaos und Gestank… Doch auf dem Womens Markt hats ihr trotzdem ziemlich gut gefallen. Ich glaube ihr hat es besser gefallen wie ihrem Geldbeutel. Denn am Ende hatte sie unzählige bunte Ketten und Täschchen in ihrer Tasche.

Außerdem habe ich Sina noch mit auf den Markt genommen, damit sie sieht wie unterhaltsam einkaufen im Vergleich zu deutschen Supermärkten sein kann. Naja ich glaube ihr war es etwas zu viel Trubel und zu viel Mittagssonne^^ Im Anschluss war Safari angesagt: Mit allen 36 Kindern und ein paar weiteren von außerhalb gings in nur 3 Autos zum Reptil Village. Die Kids folgten ganz gespannt der Führung über Schlangen und Krokodile und am Ende gab es ein leckeres großes Picknick.
Einen weiteren Tag verbrachten wir im wunderschönen Lake Viktoria Hotel am Pool. Mehr Urlaubsfeeling geht nicht und ein bisschen Farbe tanken gehört doch auch dazu J
Und meine Early Learning Schule besuchten wir auch noch einen Vormittag lang.


Desweiteren war ein großer Programmpunkt unser Trip nach Jinga und zu den Sippi Falls. Insgesamt waren wir 3 Tage unterwegs. Natürlich lief wie typisch für Uganda nichts wie geplant, doch im Nachhinein gehören diese Dinge zu den lustigsten… In Jinga machten wir eine Bootstour auf dem Nil zu einer kleinen Insel und den Quellen  des Nils. Etwas außerhalb bestaunten wir die Wasserfälle des Nils, leider wurden wir dabei von einem plötzlichen Regenschauer überrascht -.-



Den 2. Tag war gutes Schuhwerk und ausreichend Wasser wichtig, denn Klettern und Wandern stand auf dem Programm. Normalerweise hasse ich ja wandern, doch in dieser Kulisse ändere sogar ich mal meine Meinung. Die 3 Sippi Wasserfälle  sind einfach der Hammer gewesen. Jeder war auf seine Weise ganz besonders. Im Anschluss besichtigten wir Höhlen wo ein paar Jährchen bevor noch Menschen lebten ;) Weitere Programmpunkte waren unsere Kaffee Tour. Wir produzierten unseren eigenen Kaffee und ich muss sagen, es war der erste Kaffee der mich wirklich geschmeckt hat, sogar ohne Milch. Im Anschluss gab es noch die Cultural Tour: Wir sangen und tanzten mit viele ugandischen Frauen und tranken furchtbar schmeckendes local Bier *ihhhh*



Zurückblickend verging die Zeit viel zu schnell. Wir hatten so viel Spaß, so viele gemeinsame Erlebnisse, die wir nun nur mit uns verbinden und es ist einfach schön morgens mal wieder aufzustehen, eine deutsche Stimme zu hören, gemeinsam zu frühstücken und vor allem jemandem zu haben, der jetzt meine neue Welt versteht und mit dem ich jetzt drüber reden kann. Ich muss nur Jimmy oder Johnny sagen und ihre Augen werden zu strahlen beginnen und alle anderen werden uns nur mit fragenden Blicken anschauen J



Freitag, 20. Mai 2011

Abschiede

Ich weiß, ich selbst war diejenige die geschrieben hat:Doch trotzdem: Ich hasse Abschiede!!!
Verschwende deine Zeit nicht damit jemanden zu vermissen, sondern freue dich viel lieber auf das Wiedersehen.


Gerade komme ich vom Flughafen zurück, meine kleine Schwester ist schon wieder auf dem Weg nach Deutschland und obwohl ich sie in 2 Monaten bereits schon wieder sehe, ist es mir schwer gefallen Lebewohl  zu sagen. Die 10 Tage mit ihr waren richtig toll, wir haben viel erlebt, viel gelacht und ich konnte ihr alles zeigen und erzählen über meine neue Welt. Doch selbst sie hat die Kinder in dieser kurzen Zeit so ins Herz geschlossen, dass der Abschied ihr sichtlich schwer fiel. Als wir bei den Kids im Schlafraum waren um Goodbye zu sagen, haben sie alle gedacht auch ich gehe jetzt zurück. Schon allein beim Gedanken daran wurde mir ganz komisch.

Letzte Woche ist Robert nach Amerika geflogen um dort zu arbeiten und den Malayaka Film vorzustellen. Leider kommt er erst im August wieder, sodass es nicht nur ein vorüber gehender Abschied war. Robert ist einfach WOW! Ich habe noch selten einen Menschen erlebt, der so viel Großartiges auf die Beine gestellt hat wie er. Ohne ihn im Malayaka House fehlt ein ganz wichtiger und unersetzlicher Teil. Gerade deshalb bin ich sehr dankbar ich kennen gelernt zu haben.
Erst Walther, dann Robert, dann Sina, nächsten Mittwoch meine Moni,…
Dieser Abschied hat zum Glück noch Zeit...
Doch auch wenn die Abschiede jedes Mal weh tun werden, wird leider immer wieder neuer Abschiedsschmerz hinzu kommen, aber man lernt auch auf gewisse Weise damit umzugehen. Sogar noch mehr: Immer dann wenns am meisten weh tut, schaue auf die schöne Zeit zurück und du merkst schnell, dass du den Abschiedsschmerz gern in Kauf nimmst für all die schönen Erinnerungen an eine einmalig schöne Zeit. Denn wer Angst hat Lebewohl zu sagen, der sollte am besten nie Hallo sagen…

Dienstag, 10. Mai 2011

Geschwisterliebe

Manchmal wird man von den Menschen überrascht, von denen man es am wenigstens erwartet hätte. Ich habe von vielen geglaubt, dass sie mich vielleicht besuchen kommen. Doch ganz bestimmt nicht von meiner kleinen Schwester. Sina war immer die, die überhaupt kein Interesse an einem Urlaub in Uganda hatte.
Und jetzt sitzt sie bereits im Flieger auf dem Weg nach Entebbe, direkt zu mir :)
Ich erinnere mich noch genau an den Tag zurück, als sie mir ganz stolz verkündigte, dass sie den Flug alleine zu mir, gebucht hat. Dieser Tag leigt shcon wieder 2 Monate zurück. Die Zeit rennt. In keinen 3 Stunden bin ich am Flughafen und weiß jetzt schon, dass ich viel zu schnell schlagendem Herzen und feuchten Händen, immer wieder auf die Uhr schauend auf meine kleine Schwester warten werde.
Ich freue mich jetzt schon ihr meine völlig andere Welt hier in Uganda zu zeigen, sie allen vorzustellen und euch von unseren hoffentlich unvergesslich schönen Erlebnissen zu berichten. Bis die Tage :)

Montag, 2. Mai 2011

Wild Water Rafting

Normalerweise bin ich ja kein wirklich spontaner Mensch. Doch ich hatte nur den Montagabend um mich für oder gegen das Raften am kommenden Mittwoch zu entscheiden. Zum Glück habe ich JA gesagt.
Am Mittwochmorgen sollte mein Wecker um 5.00 Uhr klingeln. Naja er tat es aber leider nicht. Meine lieben spanischen Mitbewohner, mit denen ich zusammen diesen Trip wagte, hatten jedoch keine Eile mich zu wecken. Ich total in Hektik, weil wir schon längst im Taxi nach Kampala sitzen sollten, fangen die doch wirklich an zu frühstücken. Ohne Worte!
Naja am Ende hat der rote Kleinbus von ADRIFT zum Glück auf uns gewartet und wer sitzt bereits in diesem Bus: Mein liebe Moni+ Familie. Das war die erste schöne Überraschung des Tages J
Am Ende saßen wir sogar im selben Boot. Schwimmweste an, Helm auf, Schuhe aus, rein ins Boot.

Mit an Bord waren 2 Australier, 1 Belgier, 1 Brasilianer, Moni+ Schwester, meine 2 Spanier, unser kanadischer Guide James und ich. Vier weitere Kajakfahrer begleiteten uns, für den Fall der Fälle.
Zuerst haben wir im ruhigen Wasser alle Kommandos geprobt, natürlich auch gleich das Kentern. War natürlich klar, dass ich gleich bei der Probe ein Paddel voll auf den Rücken geschlagen bekomme -.-

Die Landschaft war wirklich traumhaft, manchmal dachte ich ich bin auf den Seychellen und nicht in Zentralafrika. Doch auch der Gedanke sich auf der Weltkarte zu suchen und inmitten auf dem Weißen Nil wieder zu finden, ist schon ziemlich verrückt.^^ Das Wasser des Nils ist angenehm warm, das Wetter hat super gemacht, sodass dem Abenteuer Rafting nicht mehr im Wege stand.
Insgesamt warteten 8 Wasserfälle auf uns. Den ersten meisterten wir ganz souverän. Doch bereits beim zweiten so das Ganze schon vollkommen anders aus. Wir sind mitten in den Strudel geraten, das Boot kippte sofort. Zuerst spürte ich das Boot auf meinem Kopf, dann befand ich mich kurze Zeit unter dem Boot, befreite mich, doch freute mich zu früh. Denn jetzt begann erst der richtige Kampf: Den Weg aus dem Wellenmeer zu finden. Immer wenn du denkst aber jetzt kann ich Luft holen. Pustekuchen, keine Luft sondern ne neue Welle… Am Ende war ich völlig außer Atem und Gott froh als mich einer unserer 4 Kajakfahrer wieder einsammelte.
Bei jedem weiteren Wasserfall begann ich nun zu beten: Bitte bitte lieber Gott lass uns nicht umkippen, bitte, bitte!!!! Und es hat auch ganz gut funktioniert, über die kommenden Strömungen ritten wir nur so hinweg. Es ist wirklich ein unglaubliches Gefühl. Du verschwindest auf den Boden des Bodens und geniest es von den Wellen getragen zu werden.

 
Ich befinde mich hinten rechts, ganz fest im Boot ;)

Doch der letzte Wasserfall, von unserem Guide ganz ermutigend Die Todesschlucht genannt, machte mir noch einmal weiche Knie. Unser Guide meinte: Leider erwischt er die Wellen nicht immer, manchmal verpasst er sie, doch er gibt sein Bestes mitten durch zu kommen. Mein erster Gedanke: Bitte verpassen wir sie heute!
 Natürlich war heute das Glück nicht auf meiner Seite und wir gerieten mitten rein. Nach keinen 2 Sekunden war das Boot unter meinen Füßen weg. Diesmal war ich lange Zeit unter Wasser, tauchte immer wieder auf und dachte: Geschafft! Doch in diesen Momenten sah ich bereits die nächste Riesenwelle auf mich zukommen. Am Ende war ich gute 30 Meter davon geströmt wurden und sogar meine Spanischen Mitbewohner meinten, sie hätten sich ein bisschen Sorgen um mich gemacht… 
Doch am Ende zurück im Boot war es das schönste Gefühl überhaupt. Ich stelle somit fest:


Wild Water Rafting bedeutet Höhenflug und Todesangst zugleich.

Also ich würde es sofort wieder wagen J