6 spannende Monate Afrika liegen hinter mir,

begleitet mich jetzt erneut für 2 Wochen zurück in die Perle Afrikas...


Dienstag, 26. April 2011

Ostern Safari Teil 2


Mein Oster Sonntag war so wenig Ostern Feeling wie es nur gehen kann. Die Kirche ist leider ins Wasser gefallen, das erste Jahr ohne Nestchen suchen und zum Mittag essen gabs Würstchen und Pommes^^ Naja aus dem Nestchen Versteck- Alter bin ich ja auch eigentlich raus J

Dafür war der Montag gleich viel schöner:  Heute Morgen ist mir beim von Hand waschen mal wieder klar geworden, was ich hier am meisten vermisse: Unsere Waschmaschine. Liebe Waschmaschine ich werde dich und deine harte Arbeit sehr zu schätzen wissen, wenn ich zurück komme! Okay, nach dem Waschen habe ich mich auf die Suche nach meinen Kleinen gemacht. Es war nämlich verdächtig ruhig im Garten. Gefunden habe ich alle im Spielzimmer beim Tanzen. Es ist wirklich deprimierend, aber sogar die 5 Jährigen tanzen hier besser als ich… Naja, auf jeden Fall haben mich alle regelrecht angebettelt mit ihnen Hausaufgaben zu machen, da merkt man wie langweilig es ihnen gewesen sein muss J

Am Nachmittag stand der 2. Teil unseres Osterprogramms auf dem Plan. Erst einmal haben wir mit den großen Mädels: Nigia, Juillet, Christine, Maui, Janita und Hadijha Hefezopf gebacken. Es hat etwas gedauert bis sie verstanden, was genau ich damit meinte, einem Zopf zu flechten, doch am Ende sind wirklich tolle, runde Hefezöpfe dabei raus gekommen. Nur die ugandischen Öfen bringen mich zum Schwitzen. Backzeit laut Rezept: 25 Minuten. Nach ca. 8 Minuten habe ich nur sicherheitshalber mal nachgeschaut und die Hälfte war bereits schwarz -.-

Hasenversammlung


Fertig mit dem Backen gings ans Hasenmasken Basteln. Das war ein Spaß. Alle wollten mitmachen ob groß oder klein und wehe ein Ohr ist abgestanden oder gar abgefallen, musste es sofort geklebt werden J Am Ende hüpften 20 kleine Hasen durchs Malayaka Haus J
Isabella beim Suchen& Finden ;)
Zur Krönung am Ende eines schönen Oster Wochenendes waren die großen Hasen im Garten fleißig am Verstecken. Auch wenn die Kinder zuvor noch nie an Ostern Süßigkeiten im Garten gesucht haben, verstanden sie sehr schnell den Sinn und das Ziel des Ganzen. Auf mein Kommando: 3 2  1 ging es los. Doch alles was gefunden wurde, sammelten wir in einem großen Korb. Am Ende setzten wir uns alle zusammen, aßen unsere selbst gefärbten Ostereier, Hefezopf und jede Menge Süßigkeiten J

Samstag, 23. April 2011

Ostern- Safari



Mein kleiner CheChe

Ja ich weiß heute ist erst Samstag und somit noch nicht wirklich Ostern, doch morgen gehen wir alle zusammen in die Kirche und somit haben wir den ersten Teil der Ostern Safari auf Samstag vor verlegt. Der 2. Teil folgt dann am Montag.

Doch bevor ich überhaupt mit den Vorbereitungen beginnen konnte, hatte ich noch eine andere Aufgabe zu bewältigen. Die Ferien haben jetzt auch für meine Malayaka Kinder offiziell begonnen und wie wahrscheinlich überall auf der Welt gibt’s am Ende eines Terms auch die Examens Ergebnisse und Zeugnisse. Robert ist also zur Schule gefahren und hat diese abgeholt. Doch da mein guter Freund Uncle Walther ja leider wieder zurück in Deutschland ist, bin ich jetzt gewisser Weise die Ansprechperson in Sachen Schule. Deshalb wurden die gesamten Examen gleich in mein Zimmer verfrachtet. Ja da es sich um 20 Schulkinder handelt könnt ihr euch vorstellen wie voll mein Bett war mit Ordner, Zeugnissen und Bildern…

Fleißiges Lernen zahlt sich aus :)
 Zuerst einmal hieß es sich einen Überblick zu verschaffen, wenn man wie in normalen Familien 1-2 Kinder hat ist das ja kein großes Problem, doch bei dieser Anzahl von Kindern kann diese Aufgabe ganz schnell mal den ganzen Tag ausfüllen. Okay mein Freitag war also verplant, abends gings zur Entspannung noch in einen Pub, in dem sich meine 2 Spanischen Mitbewohner einen schwulen Ugander angelacht haben^^ Ihr müsst wissen in Uganda schwul zu sein ist ein Verbrechen, verboten und führt nicht selten zum Tod. Doch dieser Mann machte trotzdem keinerlei Anschein seine Vorliebe zu Männern zu verbergen. Er war auf jeden Fall sehr unterhaltsam J

Christine nach dem Result Bericht :)
Okay vom eigentlichen Thema etwas abgewichen. Sorry^^ Also heute Morgen habe ich Einzelgespräche mit allen Kindern über ihre Noten und Entwicklungen geführt. Ich habe mich schon wieder wie eine Mama gefühlt ^^ Es war etwas erschreckend, vor allem bei den größeren Mädels. Sie kamen rein richtig eingeschüchtert und am zittern. Keine Ahnung was sie zu erwartet haben. Zum Glück konnte ich ihnen alle Angst nehmen, denn alle haben große Fortschritte gemacht und blühen richtig auf in der neuen Schule. Spätestens nach den  Worten wie Stolz wir auf sie sind und wie gut ihre Noten sind, hat sich alle Angst in Luft aufgelöst und ihre Gesichter verwandelten sich in strahlende Lächeln J Bis jetzt strahlen mich alle immernoch an, es ist wirklich schön auch mal so gute Nachrichten überbringen zu können.

Gleich im Anschluss ging es weiter mit der Ostern Safari. Schnell noch einen Teig vorbereitet, 50 Eier gekocht und alles Zerstörbare auf die Seite geräumt, starten alle freiwilligen Helfer und ich mit dem Programm. Zuerst habe ich sie hinter dem Haus versammelt um ihnen zu erzählen was wir heute vorhaben. Es gab 3 Stationen: Ostereiermuster auf Papier malen bei Viola und Fee, Ostereier anmalen bei Jule und Moni  und Plätzchen backen bei Charlotte und mir. WOW! Ich bin echt begeistert gewesen, es hat alles so super geklappt, die Kinder waren mit voller Begeisterung dabei. Beim Eier bemalen sind war ein paar Schalen zu Bruch gegangen, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen:


Und auch das Backen war ein voller Erfolg. Am Anfang saßen alle vor ihrem Teig und warten einfach. Es war nicht schwer raus zu bekommen, dass die Kids noch nie zuvor gebacken haben. Doch sie lernten schnell, dass es so ganz ohne Mehl keinen Sinn machte ;) Und auch ich lernte dazu: nämlich zu improvisieren: Kein Backpapier dafür Öl, keine Ausstechformen dafür Deckel jeglicher Art, kein Wellholz dafür leere Bierflaschen ;) Es sind wirklich tolle Plätzchen raus gekommen, das manche Kinder anstatt das Eigelb, dass Eiweiß zum bestreichen verwendet haben, ist nicht wirklich aufgefallen  J

Meine neue Frisur, gemacht von Auntie Susan :)

Mittwoch, 20. April 2011

Halbzeit

Ich kanns selbst nicht fassen. Jetzt ist die Hälfte meines Uganda Aufenthaltes bereits um. Ich bin heute genau seit 3 Monaten hier. Rückblickend ist die Zeit wie im Flug vergangen, doch in dieser Zeit ist auch so einiges passiert. Allein wenn ich auf die letzte Woche zurück schaue. WOW! So viele Eindrücke wirken Tag täglich auf mich ein, immer gibt’s etwas zu tun, Überraschungen hinter jeder Ecke…
Gestern zum Beispiel ging es meiner kleinen Justine, sie ist 10 Jahre alt, sehr schlecht. Sie hatte Kopf- und Bauchschmerzen, kam dann zu mir und brach völlig aufgelöst in Tränen aus. Als ich das erste Mal mit einer solchen  Situation konfrontiert wurde, war ich echt überfordert. Denn so arg lange ist es noch nicht her und ich war das Kind um das man sich kümmerte. Doch mittlerweile habe ich gelernt damit umzugehen und weiß wie wichtig es für die Mädels ist, jemanden zu haben zu dem sie kommen können, wenn es Ihnen schlecht geht. Wenn ich bei mir zurück denke, meine Mama war immer für mich da, wenn ich mal krank war. Doch diese Mädchen kennen diese Art der Geborgenheit überhaupt nicht. Ich versuche jetzt einfach so gut ich kann für Sie da zu sein, mache ihnen Tee, bringe ihnen Kekse und reibe ihnen den Kopf mit meinem Wunder- Teebaumöl ein.

Das wirklich schöne ist, alles und mit Sicherheit noch einiges mehr bekomme ich von den Kindern hier auf ihre Weise zurück gegeben. Jeden Abend wenn sie von der Schule nach Hause kommen, kommt jede einzelne von ihnen zu mir, nimmt mich in den Arm und sagt: Good evening auntie Jessica!
Vor ein paar Tagen rannte eines der Mädchen, Juilette, zu mir ins Zimmer, legte etwas auf mein Bett und verschwand blitzschnell wieder. Es war ein Brief an mich adressiert. In diesen Brief schreibt sie, dass sie mich liebt und bedankt sich für meine Hilfe. Ich habe mich riesig gefreut J


Auch wenn ich schon 3 Monate fort bin und ich mich bestimmt für Außenstehende auf gewisse Weise verändert habe, merke ich selber wie ich bestimmte Eigenschaften wohl nie ablegen werde. Ich bin immernoch ein kleiner Sparfuchs. MeineMitbewohner wiederholen meinen Satz : Thats too expensive! , nur zu gerne. Zudem plane ich immer noch für mein Leben gerne. Ich finds einfach schön mir eine To do Liste für den Tag zu machen und am Abend zu sehen, was ich alles erreicht habe. Desweiteren hasse ich weiterhin Unpüntlichkeit. Ich dachte ja schon die Ugander sind schlimm, doch meine beiden spanischen Mitbewohner toppen alles. Immer wenn ich eine Zeit ausmachen, rechne ich schon 20 Minuten dazu, doch wenn ich denke: Okay, aber jetzt können wir los, fällt es ihnen noch ein schnell unter die Dusche zu springen. Ahhhhh!

Monster& Ich
Ich habe mich mittlerweiel so gut eingelebt, ich hätte es selbst nie zuvor für möglich gehalten, dass ich noch ein zweites richtiges Zuhause auf der Welt finde. Mein kleines Zimmer ist richtig gemütlich, das Wetter ist eh zum verlieben und es gibt keine einzige Person in meinem Malayaka House, die ich noch nicht ins Herz geschlossen habe. Selbst die Aunties habe ich schon richtig lieb gewonnen. Und morgens wenn die Kids in der Schule sind, verbringe ich meine freie Zeit am liebsten mit Monster, dem süßesten kleinen, dicken Jungen, den ich kenne. Er lacht nur, weint nie und sagt zu allem immer ja. Ich habe ihm jetzt beigebracht mir Handküsse zu zusenden J

 Und ich ertappe mich selbst  immer wieder wie ich unbewusst im Kopf schon auf Englisch denke und zähle^^ Naja dafür passt es auch manchmal, dass mir mitten im Satz mal ein deutsches Wort rausrutscht^^
Doch vielleicht ist es ein Fehler sich so intesiv auf das Leben und die Leute hier einzulassen. Denn mit jeden Tag lerne ich sie alle besser kennen und lieben. Die Mädchen erzählen mir ihre Geschichten, die kleinen Babys können mittlerweile schon meinen Namen und die ganz großen Mädels werden immer mehr zu Freundinnen. Bei dem Gedanke an den Abschied wird es mir jetzt schon mulmig im Bauch. Doch auch wenn es ein Fehler war und der Abschied bestimmt alles andere als leicht werden wird, bin ich mir sicher es war die richtige Entscheidung, denn nur wenn man sich 100% auf eine Sache einlässt, weiß man das man sein bestes gegeben hat und kann auf eine wundervolle Zeit am Ende zurück blicken und sagen, man hat hoffentlich alles richtig gemacht. Doch es kann hier noch so schön sein, keine Sorge meine Lieben, meine Sehnsucht nach Deutschland, euch, Brezeln und meinem Zuhause ist weiterhin sehr groß und ich freue mich jetzt schon wieder auf den Tag euch alle wieder zu sehen J
Im Moment geniesse ich einfach noch jeden einzelnen Augenblick, denn ich weiß auch so unbeschwert und leicht im Leben werde ich es vielleicht nie wieder haben.


Noch kleine Story zum Schluss: Ich war gestern mal wieder auf der Post, ohne große Erwartung. Dann meinte die Angestellte es ist ein Päckchen da, doch sie kann die Schrift nicht lesen. Ich konnte es sofort. Meiner Omi ihre Handschrift J Ein 20 kg Päckchen nur für mich. Es sind auch jede Menge tolle Sachen drin. Doch bevor ich diese erblicken konnte, musste ich die 20 kg erst mal nach Hause bringen^^ Ja zum Glück war Raul dabei, alleine hätte das Paket nicht mal für die Tür gebracht. Ich hab schnell ein Boda gesucht und dann ging es los. In folgender Reihenfolge: Paket, Boda Fahrer, Jessi, Raul. In diesem Moment war wirklich beten, das wir heil zuhause ankommen, angesagt.^^

Dienstag, 12. April 2011

Gulu

Ich weiß schon wieder unterwegs… aber es hat sich wirklich gelohnt. Dieses Mal hats mich in den Norden Ugandas gezogen. In die ach so gefährliche Stadt GULU.
Doch natürlich war ich nicht alleine auf Reisen. Die liebe Moni& Ich haben uns ein schönes Wochenende gemacht. Es ist schön Menschen zu finden mit denen man auf der selben Wellenlänge ist J Ja und zwei große, blonde Mädels fallen auch gar nicht auf so mitten in Uganda ;)

Samstag Morgen ging es los mit dem Postbus, 6 Stunden Fahrtzeit, nach  Gulu. In Gulu angekommen hat uns der Holländer Bas abgeholt und uns zu unserer ersten Unterkunft gebracht. Wir schliefen bei Miriam, einer Deutschen, und Patrick, ihrem Ugandischen Ehemann. Zwei sehr nette und gastfreundliche Gefährten. Leider haben sie nur mein verhasstes ugandischen Klo- Loch gehabt. Der Spielenachmittag mit 10 Phasen hat das ganz schnell wieder ausgeglichen. Nachdem ich den alerletzten Platz gemacht habe, machten wir Gulu City unsicher. Die Stadt ist ganz hübsch: Viele bunte Häuser, ein paar nette Cafes, einen schönen Markt. Doch ganz ehrlich so besonders anders als mein Entebbe ist das, als gefährlich verrufene Gulu nicht. Zum Abendessen sind wir in ein sehr schönes Hotel, nur die ständigen Stromausfälle, haben die Gespräche und das Essen etwas erschwert. Es war jedoch sehr interessant über das Leben des Ehepaares zu erfahren: Das Leben als Weiße, auf Dauer in Uganda, ist eine Herausforderung und Patrick ist ein ehemaliger Kindersoldat, der jetzt selbst ein Projekt für solche Kinder aufbaut. Wirklich beeindruckend!


Der 2. Tag: Heute wird’s erst richtig spannend. Mit dem Matatu, das erst los fährt wenn der letzte freie Platz belegt ist, starteten wir nach 2,5 Stunden Wartezeit auf zu unserem nächten Ziel:
LABONGUGALI
Doch wir reisten nicht allein. Mit an Bord waren 1 Sofa und Fahrrad auf dem Dach, 2 kleinen schreiende Babys, unzählige nervige Fliegen und zwei kleine Welpen in einer Kiste unter meinem Sitz.
Auch wenn die Fahrt der Horror war, nehme ich diese für die kommenden Eindrücke sehr gerne in Kauf.
Labongugali ist ein winzig kleines Dorf 60 Km von Gulu.  Die Menschen dort leben völlig abgespalten von der restlichen Zivilisation, ohne Wasser, ohne Strom und ich glaube sogar ohne zuvor schon jemals Weiße gesehen zu haben. Denn als wir aus dem Bus ausstiegen waren wir die Attraktion des gesamten Dorfes. Dieses Mal waren eindeutig wir der „ Menschen ZOO“

Die Menschen leben hier in selbstgebauten runden Lehmhütten mit Strohdächern, leben von ihren eigenen Anbauten, die Kinder müssen teilweise über eine Stunde zur Schule laufen und das Wasser wird aus dem Brunnen des 3 km entfernten Nachbardorfes gepumpt und täglich auf den Köpfen der Frauen ins Dorf getragen.
Trotzdem war ich erleichtert als ich erfuhr, dass wir nicht direkt in diesen Hütten, sondern im umzäunten Health Care Gelände übernachten. Nur eigentlich waren wir als Frauen nicht berechtigt in demselben Gebäude mit Männern zu schlafen. Am Enden schliefen wir im Vorraum: 1m breite, 10 dünne Matratze, eine Decke, Moni und Ich. Das war ein Spaß^^
Doch keine Sorge der Tag endete natürlich noch lange nicht. Kurz unser „ Hotel“ begutachtet wurden wir gleich allen Bewohnern die herbei eilten vorgestellt und auf einen Tee eingeladen. Bis der Tee nach 2 Stunden fertig war spielten wir ein Kartenspiel, das mich wirklich Nerven kostete. Denn der Mann, der mit uns spielten erzählte uns minütlich irgendwelche neuen Regeln, die nur ihm und nie uns nutzten…
Mit Tee und Muffins gestärkt, lud uns Jimmy in sein Dorf ein. Naja hätten wir zuvor  gewusst, dass wir 1 Stunde in sein Dorf laufen müssen. Hätten wir die Einladung vielleicht abgelehnt. Doch die Landschaft war beeindruckend. Wiedermals völlig anders und wunderschön. Alles grün, mit ganz vielen Mangobäumen und immer mal wieder ein paar kleine Lehmhütten. Auf dem Weg trafen wir 2 kleine Kids, die Holz auf ihren transportierten. Wir fragten ob wir sie fotografieren dürfen. Sie nickten, doch als wir ihnen das Foto zeigen wollten, rannten sie schreiend davon.2qyadcf1


In Jimmy noch kleinerem Dorf angekommen begrüßten uns zuerst ein paar Schweine, Ziegen und Hünnern. Doch die ersten neugierigen Kinder haben auch nicht lange auf sich warten lassen. Diese schauten sich sogar voller Begeisterung die Fotos von ihnen an. Eine Frau bat uns in ihre Hütte um Fotos von ihr und ihren Kindern zu machen. Bas fragte ob sie auch hier schlafen, Sie verstand es irgendwie falsch, legte sich auf ein dünnes Tuch zusammen mit ihrem Baby auf den Boden und wartete bis ich ein Foto mach. Es war eine sehr unangenehme Situation. In Jimmys Hütte angekommen fing es draußen schlagartig an zu regnen und sogar zu hageln. Ich wusste nicht mal das es hier überhaut Hageln kann… Dadurch wurde unser Aufenthalt ungewollt verlängert und Jimmy beauftragte seine Mutter ohne unser Wissen Essen für uns vorzubereiten. Die Mutter betrat die Hütte, jedoch nicht so wie die Männer zuvor, sie fiel vor uns und den ugandischen Männern auf die Knie, reichte uns das Wasser nach jedem Gang zum Hände waschen und rannte wenn die Männer nach etwas zum trinken forderten. Sehr erschreckend wie unterwürfig Frauen sogar im heutigen Jahrhundert noch behandelt werden…  Zum Essen: Der 1. Gang:



Beweisfoto
Könnt ihr erkennen um was es sich handelt? Als ich konnte meinen Augen am Anfang nicht trauen. Es sind unzählige in Öl gebratene Ameisen. Nie im Leben hatte ich vor jemals Ameise zu essen, doch die erwartungsvollen Augen in die Runde halfen mir meinen inneren Schweinehund zu überwinden und ein paar zu kosten. Also mein Fall ists eindeutig NICHT. Sehr bitter, fettig und sandig im Geschmack. Da Jimmy nach unserer Frage ob es eine Kleinigkeit gibt, nickte dachten wir das wars. Doch es ging weiter. 2. Gang: Selbst gemachter Honig. Eigentlich sehr lecker und ich bin auch ein großer Honig Fan, doch nicht so: Ein Teller mit Honig, verfeinert durch ein paar Bienen, Wachs und Reste der Waben. Da es ja somit schon Beilagen gab, war Brot natürlich völlig überflüssig. Ebenso wie Besteck. So tauchten die 8 Mann am Tisch in den Honig ein schleckten ihre Finger ab und wieder zurück in den Honig Teller. Nach ein paar Runden ist mir leider schon wieder der Appetit  vergangen. Wir versuchten Jimmy zu erklären, das deutsche Frauen gewöhnlich nicht so viel essen wie Männer, doch das verstand er nicht. Okay spätestens jetzt wollten wir echt gehen, als Bas dann auch noch meinte, dass so ab 18 Uhr die Schlangen aus dem Buschen kamen, schaute ich immer öfter auf die Uhr. Doch leider war ein „ Wir müssten jetzt mal gehen“ nicht akzeptiert. Denn bis jetzt waren es erst Vorspeisen. Das große Festmahl stand erst noch bevor. Serviert diesmal von einer seiner 4 Frauen. Jede Menge Posho und Hühnchen. Natürlich ohne Besteck. Das Hühnchen sah widerlich aus, doch nicht zu essen wäre eine regelrechte Beleidigung gewesen. Am Ende verspürte ich leichte Bauchkrämpfe… Noch viel krasser war, dass sie uns Soda zum trinken brachten. Ihr müsst wissen wie teuer Soda hier in Uganda ist und vorallem die Menschen hier auf dem Land verdienen so gut wie nichts und dann kaufen sie auch noch Soda für uns…
Am Ende des Festmahls versammelte sich gesamte Großfamilie in und vor der Hütte. Der Stammesälteste versuchte seine Söhne mit uns zu verkuppeln. Der Arme fragte leider vergeblich^^ Von der Idee ein Gruppenfoto waren alle restlos begeistert J

Zurück in Labongugali besuchten wir den Markt, dort wird verkauft was gerade reif ist. Leider waren es heute nur Tomaten und Zwiebel und somit wurde es nichts mit dem Obsteinkauf für das bevorstehende Frühstück… Zurück im Camp wartete bereits das nächste große Essen auf uns… Leider, wir haben ja nicht erst eine Stunde zuvor gegessen… Naja wir durften uns zumindest diesmal selbst auf die Teller schöpfen^^ Und es gab schon wieder Soda. Ich glaub ich hatte die gesamte letzte Woche nicht soviel Soda wie auf diesem Trip…


Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Heimweg… Eigentlich hatte ich gar nicht vor diesen Tag überhaupt hier zu erwähnen, weil Matatu und Bus fahren ist ja nichts Besonderes. Doch als wir im Dorf an der Haltestelle für die Matatus ankamen war natürlich keins in Sicht und wann und ob eins kommt ist nicht abzusehen. Doch wir hatten Glück nicht weit entfernt sichteten wir einen LKW beladenen mit Posho und Bohnen Säcken hinter drauf. Ohne lange zu Überlegen folgten wir dem Angebot hinten aufzusteigen. Okay natürlich nicht ganz ungefährlich, die hätten ja überall mit uns hinfahren können. Doch keine Sorge es lief alles gut und wir genossen das Cabrio Gefühl ;) Leider stoppten wir sehr schnell schon wieder im nächsten Dorf, aber nicht für 5 oder 10 Minuten. Der LKW lud ein paar Säcke ab und für davon. Nach guten 2 Stunden kamen sie zurück und die Fahrt zurück nach Gulu startete erneut.

Abends um 18 Uhr  war ich glücklich aber erschöpft zurück in meinem Malayaka Haus und wurde mit Jubelrufen von meinen Mädels hier empfangen J  Auch wenn ich wirklich froh bin diesen Trip gemacht zu haben, denn jetzt habe ich endlich mal das andere Afrika, so wie man es sich eigentlich vorstellt, kennen gelernt. Doch zurück im Paradies ists einfach am schönsten J

Sonntag, 3. April 2011

Lebenszeichen.

Ich weiß die Abstände des Schreibens werden größer, doch ich gelobe Besserung. Schon wieder ist eine Woche rum, rückblickend verfliegt die Zeit hier wie im Flug. Diese Woche ist nichts wirklich ausgefallenes passiert. Doch es sind manchmal die vielen kleinen Dinge, die das Leben liebenswert machen.  Ein paar dieser besonderen Momente möchte ich euch gerne erzählen. Nachdem ich jetzt schon seit 2 Monaten fast täglich zur Post gehe, wurde ich diese Woche endlich positiv überrascht. Meiner Mama ihr Frühstückspäckchen ist angekommen J Hier ein Päckchen zu bekommen ist fast wie Weihnachten. Im Inneren findet man lauter kleine Schätze.
Dann habe ich mir diese Woche zwei Malayaka T- Shirts machen lassen. Die trage ich jetzt am liebsten J
Diese Woche haben wir einen neuen Volontär ins Malayaka Haus bekommen: Raul. 36 Jahre, Spanier und Koch. Meine Angst alleine im Guesthouse zu versauern ist somit dahin^^ Er bringt neuen Wind ins Haus und kocht sehr gerne. Dagegen habe ich natürlich nichts einzuwenden. Ich möchte aber nicht nur essen, sondern auch gerne selbst ein paar neue Gerichte lernen.
Ich bin mal wieder umgezogen, ich weiß, dass ist langsam nichts neues mehr. Drei Spanierinnen kommen zu Besuch und brauchen mein großes Zimmer Matoke (= Bananenbrei), jetzt wohne ich im kleineren, aber auch sehr hübschen Cassava ( = weiße Gemüsewurzel) Zimmer.
Mit der Ankunft Rauls sind einige Steine ins Rollen gekommen. Als erstes haben wir einen Großputz in unserer Küche gestartet: Grundreinigung vom Feinsten. Alle haben mit angepackt: Raul, Robert, die Aunties, die größeren Mädels und ich. Ich muss zugeben irgendwie habe ich das Putzen sogar vermisst ;) Jetzt ist unsere Küche jedenfalls blitzblank und somit bereit für den nächsten Schritt. Nach dem Verkauf der Crafts, der Bäckerei, den Smoothies, haben wir jetzt angefangen Mozzarella herzustellen. Aus dem ersten Versuch der Herstellung haben wir ne kleine Käse Party gemacht. Jeder Schritt wurde gespannt verfolgt, weil wann hat man schon mal die Chance live bei der Mozzarella Produktion dabei zu sein. Das es über 4 Stunden alles in allem dauert, dass hätte von uns anfangs niemand gedacht^^ Das Warten hat sich aber gelohnt. Der Käse ist super, um Welten besser wie der aus dem Supermarkt.

Desweiteren verstehe ich mich immer besser mit den Aunties hier im Malayaka Haus. Alle sind so nett, hilfsbereit und witzig. Wir albern den ganzen Tag rum und helfen uns gegenseitig. Meine Entscheidung ins M. H. zu ziehen war somit goldrichtig. Eine bessere Gastfamilie als meine Malayaka Großfamilie hätte ich nicht finden können. Hier ist immer was los, die Kids wollen unterhalten werden, brauchen Hilfe bei den Hausaufgaben und gemeinsam zu kochen macht gleich doppelt Spaß.
Achso, noch dazu: Ich habe am Donnerstag für die großen Mädels American Cookies gebacken. Teilweise verbrannt, teilweise okay, sie haben sie geliebt und das ist ja die Hauptsache J

Zudem habe ich im Schönaicher Anzeiger einen Spendenaufruf fürs Malayaka Haus gestartet. Ich möchte gerne jedem Kind ein Mäppchen+ Inhalt schenken. Anfangs dachte ich es wird ein totaler Reinfall, doch jetzt bekomme ich jeden Tag Nachrichten von meiner Mama, dass wieder neue Mäppchen und auch Geldspenden abgegeben werden. Ich freue mich jedesmal riesig und danke schon jetzt für eure Hilfe und Unterstützung. Ich war auch nie ein großer Fan vom Spenden ins Ungewisse. Doch jetzt, da ich selbst vor Ort bin und sehe wo das Geld am dringendsten gebraucht wird, habe ich meine Meinung dies bezüglich geändert.

Gestern haben wir ein BBQ für Walther gemacht. Rückblickend weiß ich nicht warum, aber wir standen den ganzen Tag in der Küche. Naja 50 hungrige Mäuler zu versorgen braucht eben seine Zeit^^ Auch wenn es ein wirklich schöner Abend war, die Kids sich am Ende alle bedankt haben und sich somit die Arbeit gelohnt hat. Es war auch irgendwie traurig, denn es war ja Walthers Abschiedsparty und zu wissen, dass Walther geht gefällt mir gar nicht. Er ist derjenige der mich vom Flughafen abgeholt hat, mein WG Mitbewohner war, mein Lehrer Kollege und ganz wichtig meine erste Ansprechperson bei allen Fragen. Oh Uncle Walther, we will miss you!

Grillmeisterin Carol

Buffet Aufpasserin Christine

Heute ist nun schon wieder Sonntag, ein schönes Sonntag mit einer schönen Überraschung. Sonntag ist mein Skype Tag. Ich war mit meinem Schatz zum skypen verabredet. Er meinte er hat eine Überraschung für mich, aber das mein Papa neben ihm sitzt, damit hätte ich wirklich nie gerechnet. Ich habe mich riesig gefreut. Es war das erste Mal, dass ich ihn gesehen habe seit ich hier bin und hat wirklich gut getan J
Gerade haben wir noch den restlichen Fisch zubereitet und die Mädels beim Tanzen in ihrem Zimmer beobachtet. Die haben einfach den Rhythmus im Blut ;)
Tanzeinlage im Craft Shop :)